Chefredaktion verurteilt Mordaufruf gegen taz-Journalisten - epd medien

16.04.2025 15:14

Berlin (epd). Gegen den taz-Journalisten Nicholas Potter ist nach Angaben der Zeitung auf einem Plakat offen zur Gewalt aufgerufen worden. "Eine solche Qualität der Bedrohung ist bislang überwiegend aus dem rechtsextremen Spektrum bekannt", erklärte die Chefredaktion der "tageszeitung" (taz) am Mittwoch. Auf dem in Berlin aufgetauchten Plakat stehe unter dem Gesicht Potters, Menschen wie er "bluten wie jeder andere auch und sie können erniedrigt und eliminiert werden". Potter berichtet häufig über den Nahost-Konflikt.

Das Plakat sei mit der Überschrift "Wanted" und der antiisraelischen Parole "From the river to the sea" versehen. "Die Drohungen gegen Nicholas Potter sind, neben der ganz persönlichen Bedrohung des Kollegen, auch ein Angriff auf die Pressefreiheit", erklärte die taz. Die Chefredaktion verwies in dem Zusammenhang auf die 89 Übergriffe gegen Journalistinnen und Journalisten im vergangenen Jahr, die von Reporter ohne Grenzen registriert wurden. Das sei eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr gewesen.

Urheber bisher unbekannt

Wer die Urheber hinter dem neuen Plakat mit dem Gewaltaufruf sind, sei bisher unbekannt. Zur Chefredaktion der taz gehören die Journalistinnen Barbara Junge, Ulrike Winkelmann und Katrin Gottschalk.

Potter ist bereits seit mehreren Monaten Opfer andauernder Kampagnen auf Social-Media-Plattformen. Erst im vergangenen Monat hatte sich die Chefredaktion der taz öffentlich hinter den Journalisten gestellt.

lob



Zuerst veröffentlicht 16.04.2025 17:14 Letzte Änderung: 16.04.2025 17:29

Schlagworte: Medien, Antisemitismus, NEU

zur Startseite von epd medien