Himmler: "Gute Hoffnung" auf WM-Spiele 2026 bei ARD und ZDF - epd medien

18.07.2025 11:40

ZDF-Intendant Norbert Himmler bei den Medientagen Mitteldeutschland im April 2025

Mainz (epd). Obwohl ARD und ZDF bei der Vergabe der Live-Übertragungsrechte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 zunächst leer ausgingen, könnten wichtige Spiele dennoch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen sein. ZDF-Intendant Norbert Himmler sprach am Freitag bei einer Sitzung des Fernsehrats in Mainz von derzeit laufenden "guten Gesprächen" mit dem Rechteinhaber, der Deutschen Telekom: "Ich habe gute Hoffnung, dass wir diese Spiele auch weiter im Free-TV bei uns zeigen können."

Himmler verteidigte das Vorgehen des ZDF bei den Vertragsverhandlungen. Obwohl die Fußball-WM ein wichtiges, die Gesellschaft verbindendes Ereignis darstelle, seien die Sender doch auch zu wirtschaftlichem und sparsamem Haushalten verpflichtet. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hätten nicht so viel Geld bieten können wie die private Konkurrenz.

Telekom erwarb sämtliche Rechte

Die Deutsche Telekom hatte im Mai sämtliche Live-Medienrechte an der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA für den deutschen Markt erworben. Die mit dem Weltverband FIFA getroffene Vereinbarung umfasst zudem die Rechte an der Frauen-Fußball-WM 2027 und an den U20-Weltmeisterschaften 2025 und 2027. Auf welchen Betrag sich die Vertragspartner einigten, wurde nicht öffentlich kommuniziert.

Der geltende Medienstaatsvertrag schreibt vor, dass bei einer Fußball-WM alle Spiele mit deutscher Beteiligung sowie das Eröffnungsspiel, die Halbfinal-Partien und das Finale im Free-TV zu sehen sein müssen, wenn die Rechte bei einem Pay-TV-Anbieter liegen. Schon für die Fußball-EM 2024 hatte die Telekom alle Rechte erworben, dann aber nicht-exklusive Sublizenzen an ARD, ZDF und RTL vergeben.

Der Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der zurzeit von den Landesparlamenten ratifiziert wird, enthält die Vorgabe, dass ARD und ZDF künftig etwa fünf Prozent der zusammengerechneten Gesamtausgaben beider Sender für den Erwerb von Sportrechten einsetzen dürfen. Damit wird der aktuelle Sportrechte-Etat in etwa gedeckelt.

lmw/rid



Zuerst veröffentlicht 18.07.2025 12:44 Letzte Änderung: 18.07.2025 13:40

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Fußball, Himmler, Fußball-WM, ZDF, Telekom, lmw, NEU

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