Gesellschaft für nicht-kommerziellen Rundfunk in den USA muss schließen - epd medien

04.08.2025 12:52

Die Corporation for Public Broadcasting (CPB) ist in den USA seit Jahrzehnten für die Verteilung von Bundesmitteln an den öffentlichen Rundfunk zuständig. Doch die Regierung drehte der Gesellschaft den Geldhahn zu.

Zentrale von NPR in Washington

Washington (epd). Nach der Kürzung staatlicher Fördermittel hat die Corporation for Public Broadcasting (CPB) in den USA die Abwicklung ihres Betriebs angekündigt. Wie die überparteiliche Einrichtung zur Förderung des nicht-kommerziellen Rundfunks National Public Radio (NPR) und des nicht-kommerziellen Fernsehens Public Broadcasting Service (PBS) am 1. August in Washington mitteilte, werden die meisten Stellen mit dem Ende des Haushaltsjahres am 30. September auslaufen, ein kleines Übergangsteam werde bis Januar 2026 bleiben. Die CPB beschäftigt nach eigenen Angaben rund 100 Mitarbeiter.

US-Präsident Donald Trump hatte sich Mitte Juli mit seiner Forderung durchgesetzt, nicht-kommerziellen Rundfunk- und Fernsehsendern bereits bewilligte Regierungsgelder zu entziehen. In der Folge werden der CPB Mittel in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar gekürzt. Das Repräsentantenhaus stimmte mit knapper Mehrheit für ein entsprechendes Gesetz. Zuvor hatte sich der Senat für den Antrag ausgesprochen.

Republikaner fühlen sich benachteiligt

Republikanische Politiker werfen NPR und PBS vor, konservative Standpunkte und Politiker zu benachteiligen. Beide finanzieren sich über Sponsoring von Unternehmen, Mittel von Stiftungen, Spenden und die Regierungsgelder von CPB. Mehr als 1.000 Hörfunksender übertragen NPR-Programme, rund 350 lokale Fernsehsender gehören zum PBS. Kritiker sehen in dem Schritt der Trump-Regierung einen Angriff auf die unabhängige Medienlandschaft der USA.

Die CPB erklärte zu ihrer Abwicklung, seit fast 60 Jahren erfülle die Einrichtung den Auftrag des Kongresses, ein vertrauenswürdiges öffentliches Mediensystem aufzubauen und zu erhalten, das die Gemeinden im ganzen Land informiert, aufklärt und unterstützt. Durch Partnerschaften mit lokalen Sendern und Produzenten habe sie Bildungsinhalte, lokal relevanten Journalismus, Notfallkommunikation, kulturelle Programme und wichtige Dienstleistungen für Amerikaner in jeder Gemeinde unterstützt.

NPR will Auftrag weiterhin "entschlossen" verfolgen

CPB-Präsidentin Patricia Harrison sagte, trotz der Bemühungen von Millionen von US-Amerikanern, die den Kongress angerufen und eine Petition eingereicht hätten, um die Bundesmittel für CPB zu erhalten, sehe sich die Einrichtung nun "mit der schwierigen Tatsache konfrontiert", den Betrieb einstellen zu müssen.

NPR-Chefin Katherine Maher erklärte: "Die Auswirkungen dieser Schließung werden in jeder öffentlich-rechtlichen Medienorganisation und, was noch wichtiger ist, in jeder Gemeinde im ganzen Land zu spüren sein, die auf den öffentlichen Rundfunk angewiesen ist." Als unabhängiger, gemeinnütziger Nachrichtensender verfolge NPR weiterhin entschlossen seinen Auftrag, eine informierte und inspirierte Öffentlichkeit zu schaffen.

nbl



Zuerst veröffentlicht 04.08.2025 14:52 Letzte Änderung: 04.08.2025 14:58

Schlagworte: Medien, USA, Rundfunk, CPB, Trump, Nebel, nbl, NEU

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