04.09.2025 11:57
Amsterdam/Unterföhring (epd). Die italienische Holding Media For Europe (MFE) hat eine deutliche Mehrheitsbeteiligung am deutschen Medienkonzern ProSiebenSat.1 erhalten. Nach Ablauf der Annahmefrist am 1. September habe sich die MFE insgesamt 75,61 Prozent der Aktien an ProSiebenSat.1 gesichert, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Amsterdam mit. Die Abwicklung des freiwilligen Übernahmeangebots wird am 16. September erwartet.
MFE wird der Familie des früheren und bereits verstorbenen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi zugerechnet. Die bisher schon an ProSiebenSat.1 beteiligte Holding hatte im März angekündigt, den deutschen Konzern übernehmen zu wollen. Zuerst befand sich MFE im Bieterwettbwerb mit dem tschechischen Großaktionär PPF, der MFE jedoch seine Aktien im Umfang von 15,68 Prozent des Grundkapitals angeboten hatte.
Bert Habets, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE, erklärte in Unterföhring: "Die Übernahme der Aktienmehrheit durch MFE ist ein wichtiger Meilenstein für ProSiebenSat.1. Gemeinsam decken wir fünf zentrale europäische Märkte mit insgesamt über 210 Millionen Einwohnern ab". In den kommenden Wochen werde man gemeinsam die Möglichkeiten für eine tiefergehende Zusammenarbeit identifizieren.
Am Dienstag hatte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) den MFE-Geschäftsführer Pier Silvio Berlusconi in Berlin empfangen. Berlusconi sagte dabei, dass der Fokus von MFE auf Investitionen in die Produktion lokaler Inhalte liege. Zudem bekräftigte MFE, Steuern dort zu entrichten, wo Sender betrieben und Inhalte produziert würden - und damit die fiskalische Wertschöpfung für das deutsche Geschäft im Land zu belassen. Berlusconi sagte außerdem die Wahrung redaktioneller und journalistischer Freiheit zu.
ema
Zuerst veröffentlicht 04.09.2025 13:57 Letzte Änderung: 04.09.2025 14:55
Schlagworte: Medien, Unternehmen, NEU
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