14.05.2025 15:26
Der Innsbrucker Wirtschaftswissenschafter Leonhard Dobusch wird Mitglied des ORF-Stiftungsrats. Im neu konstituierten Gremium wird er einen der beiden Regierungssitze einnehmen, die der SPÖ zustehen. Die österreichische Bundesregierung vergibt seit der Novellierung des ORF-Gesetzes nur noch sechs statt bisher neun Sitze und muss zudem Experten dafür auswählen. "Ich habe mich für einen der insgesamt sechs Plätze beworben und wurde per Ministerratsbeschluss für die nächste Periode zum 17. Juni 2025 als Mitglied des Stiftungsrats bestellt", teilte Dobusch mit. Seine Zeit als Mitglied des ZDF-Verwaltungsrats ende dann. Diesem Gremium gehört Dobusch seit 2022 an, zuvor war er seit 2016 Mitglied des ZDF-Fernsehrats gewesen. Der andere SPÖ-Regierungssitz im ORF-Stiftungsrat geht an die Unternehmenssprecherin der Wiener Stadtwerke, Astrid Salmhofer. Die ÖVP-Regierungsmandate bekommen der Unternehmer Gregor Schütze, Ruth Strondl vom Kunsthistorischen Museum Wien und Christina Wilfinger von SAP Österreich. Der Unternehmensberater Philip Ginthör erhält das Regierungsmandat der Neos.
Der Verwaltungsrat des SWR hat der erneuten Berufung von Alexandra Köth als Juristische Direktorin zugestimmt. Köth bekleidet dieses Amt seit September 2020 und teilte sich die Leitung des Justiziariats bisher in einem Top-Sharing-Modell, zuletzt mit Frauke Pieper-Heintz. Ab 1. September 2025 wird sie das Justiziariat des SWR mit Sitz in Mainz allein und in Vollzeit führen. Pieper-Heintz wechselte als Stellvertretende Justiziarin zum ZDF.
Steffen Meyer (39) und Sebastian Hille (45) sind neue stellvertretende Sprecher der Bundesregierung. Meyer leitete von 2018 bis 2020 das SPD-Vorstandsbüro und war zugleich Büroleiter des damaligen SPD-Generalsekretärs Lars Klingbeil. Von 2023 bis 2025 leitete er das Strategische Zentrum der SPD. Hille war ab 2006 zunächst Volontär, später Redakteur und Chef vom Dienst bei der Zeitung "Das Parlament". Von 2012 bis 2016 war er Pressesprecher und Leiter der Pressestelle der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, von 2016 bis 2017 Leiter Kommunikation und Sprecher des Ministers im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Ab 2017 leitete er die Kommunikation der CSU im Bundestag. Regierungssprecher ist seit dem 6. Mai der langjährige Journalist Stefan Kornelius.
Hatice Kahraman hat die Chefredaktion der Correctiv-Jugendredaktion "Salon5" übernommen. Sie baute die Redaktion in den vergangenen fünf Jahren zunächst als Volontärin und dann als Redaktionsleiterin auf und soll in ihrer neuen Funktion die publizistische Ausrichtung von "Salon5" verantworten und das Angebot bekannter machen. "Salon5" bietet redaktionelle Inhalte, die von Jugendlichen selbst gestaltet werden. An derzeit vier Redaktions-Standorten in Bottrop, Greifswald, Hamburg und Dortmund lernen Medienschaffende im Alter von 13 bis 18 Jahren die Grundlagen von Recherche, journalistischen Standards und Medienproduktion. Weitere Standorte seien in Planung, teilte das Recherche-Netzwerk mit. Ihre Beiträge veröffentlichen die Jugendlichen über Plattformen wie Instagram und YouTube. Kahraman arbeitete bei WDR, "Spiegel Online" und der Deutschen Presse-Agentur, bevor sie ihr Volontariat bei Correctiv absolvierte. Dort verband sie die investigative Recherche mit der Arbeit für junge Zielgruppen.
Mareike Maage leitet seit April die Abteilung Künstlerisches Wort beim SWR. Sie folgte auf Walter Filz, der im März in den Ruhestand ging. Maage (geboren 1979) ist Hörspiel- und Feature-Autorin. Von 2013 bis 2022 war sie Redakteurin im Bereich Feature der Abteilung Künstlerisches Wort bei RBBKultur, ab 2022 Redaktionsleiterin Hörspiel, Feature und Essay bei SWR Kultur. 2023 und 2024 baute sie die ARD-Gemeinschaftsredaktion Hörspiel auf und koordinierte sie. Filz ist seit 1989 Autor und Regisseur von Radiofeatures und Hörspielen. 2005 übernahm er die Leitung Literatur und Feature beim SWR in Baden-Baden, ab 2017 leitete er auch die Redaktion Hörspiel und Feature. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Hörspielpreis der Akademie der Künste für "Resonanz Rosa. Eine Frau hört mehr" (WDR, 1999), den Hörspielpreis der Kriegsblinden für "Pitcher" (WDR, 2000) und den Axel-Eggebrecht-Preis für sein Gesamtwerk als Feature-Autor.
Geschäftsführer und Vorstandssprecher Björn Böhning verlässt nach drei Jahren die Allianz Deutscher Produzentinnen und Produzenten - Film, Fernsehen und Audiovisuelle Medien. Berichten zufolge wird er in der neuen Bundesregierung Staatssekretär im Finanzministerium von SPD-Chef Lars Klingbeil. Bei der Produktionsallianz wird seine bisherige Stellvertreterin und Justiziarin Wiebke Wiesner die Funktion der Geschäftsführung kommissarisch bis zur Neubesetzung übernehmen und den Gesamtvorstand unterstützen. Böhning war vor seinem Engagement bei dem Lobbyverband Staatssekretär im Bundesarbeits- und Sozialministerium und zuvor Chef der Senatskanzlei des Landes Berlin. Martin Wolff, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Produktionsallianz, erklärte: "Mit Björn Böhning verliert die Produktionsallianz einen profilierten und über die Produktionswirtschaft hinaus in Medien, Kultur und Politik äußerst geschätzten Geschäftsführer."
Leonard Novy hat seine Position als Direktor des Kölner Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) niedergelegt. Er werde sich künftig von Berlin und Wien aus "verstärkt internationalen Aufgaben in der Politik- und Strategieberatung widmen", teilte das IfM mit. Der Politikwissenschaftler und Journalist ist dem IfM seit langem eng verbunden, zunächst als Unterstützer, später als Mitglied der Institutsleitung und seit 2019 als ehrenamtlich tätiger Direktor. Das IfM wurde vor 20 Jahren von dem im vergangenen Jahr verstorbenen Medienwissenschaftler und Publizisten Lutz Hachmeister mit dem Ziel gegründet, "Medien- und Kommunikationspolitik aus der engen Nische von Fachpolitik, Lobbyismus und Wissenschaft herauszuführen und ihr mehr politische und gesellschaftliche Sichtbarkeit zu verschaffen".
Der ehemalige Leiter der ZDF-Studios in Washington und Brüssel und langjährige Auslandskorrespondent Gerd Helbig ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Er habe mit seinen "kenntnisreichen und bildstarken Berichten aus aller Welt die Auslandsberichterstattung des ZDF über Jahrzehnte geprägt, teilte der Sender mit. "Mit seiner besonderen Handschrift war er für Generationen von Korrespondentinnen und Reportern ein großes Vorbild", erklärte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten. Helbig wurde 1939 im heutigen Aukrug/Schleswig-Holstein geboren und begann seine ZDF-Karriere 1968 als Volontär. 1972 wurde er zum zweiten Korrespondenten in Washington. Von 1977 bis 1980 moderierte er das "Auslandsjournal", später das "heute journal". Ab 1986 leitete er das ZDF-Studio in Washington. 1995 wechselte Helbig nach Brüssel und leitete bis 2001 das dortige ZDF-Studio. Anschließend arbeitete er als Sonderkorrespondent des Senders in Rom, seine letzte Station als ZDF-Korrespondent war Tel Aviv von 2005 bis 2009.
Der Ehrenpreis des Deutschen Kamerapreises geht in diesem Jahr an die Kamerafrau Jenny Schenk. Sie war nach Ausbildung und Berufsstart in der DDR seit 1990 für den WDR tätig, darunter mehr als 22 Jahre in den Auslandsstudios Washington D.C, Moskau und Nairobi, wie der Sender mitteilte. Die Jury lobte laut WDR Schenks "unbedingten Gestaltungswillen". Die Verleihung des 35. Deutschen Kamerapreises findet am 13. Juni in Köln statt. Nominiert sind 30 Kameraleute und Filmeditoren verschiedener Kategorien. Mit dem Ehrenpreis würdigt das Kuratorium die Arbeit von Bildgestalterinnen und Bildgestaltern, die über das Einzelwerk hinaus kontinuierlich außerordentliche und richtungsweisende Leistungen vollbringen.
Martina Priessner ist für die Dokumentation "Die Möllner Briefe" mit dem Roman-Brodmann-Preis des Hauses des Dokumentarfilms ausgezeichnet worden. Der Filmemacherin sei "ein beeindruckendes Erinnerungsprojekt gelungen", lobte die Jury. Priessner erinnere an den rechtsextremistischen Brandanschlag in Mölln im Jahr 1992 gegen zwei Häuser, in denen türkischstämmige Familien lebten. Bei dem Brand starben drei Menschen, neun weitere wurden schwer verletzt. Sie fokussiere sich "auf die Perspektive der Opfer und Geschädigten" und verzichte dabei bewusst "auf überspitzte Dramatisierungen und Emotionalisierungen, die im Medienbetrieb unserer Zeit oft genug für unverzichtbar gehalten werden", schrieb die Jury in ihrer Begründung. Der Roman-Brodmann-Preis, der nach dem Dokumentarfilmer Roman Brodmann benannt ist, wurde in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Für die Auszeichnung waren 100 Filme eingereicht worden, eine Auswahljury hatte zehn für den Preis nominiert.
Der Komiker, Moderator und Autor Hape Kerkeling erhält den Münchhausen-Preis der Stadt Bodenwerder an der Weser. Das 1964 in Recklinghausen geborene Multitalent sei "der würdige Erbe des legendären Lügenbarons, ein moderner Münchhausen, der mit Sprachwitz, Fantasie und überbordender Kreativität neue Welten erschafft", teilte die Jury mit. Wie Münchhausen hebe Kerkeling die Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf, indem er "mit pointierter Übertreibung und schillernder Persiflage" die Wirklichkeit spiegele und zugleich überhöhe. Die Verleihung der mit 2.556 Euro dotierten Auszeichnung ist für den 17. Oktober geplant. Als Laudatorin ist die Schauspielerin Judy Winter angekündigt. Der Münchhausen-Preis wurde 1997 anlässlich des 200. Todestages von Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen (1720-1797) gestiftet, dem mutmaßlichen Urheber der weltberühmten "Lügengeschichten".
Die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) Baden-Württemberg hat ihre Medienpreise 2025 verliehen. In der Kategorie Lokale/Regionale Hörfunk-Berichterstattung ehrte die Jury den Beitrag "Hochwasserkatastrophe im Radio 7 Land" von Radio 7. Im Bereich Lokale/Regionale TV-Berichterstattung ging der Preis an das Stück "Plötzlich querschnittsgelähmt - Ein junger Familienvater kämpft sich zurück ins Leben" von Regio TV Bodensee. Bei den Podcasts konnte sich der baden.fm-Fußballpodcast über eine Auszeichnung für den Beitrag "Auf ein Stadionbier mit Frank Rischmüller" freuen. In der Kategorie Social Media setzte sich eine Rockhymne für VfB-Stuttgart-Fans durch: "Nach all der Scheiße geht’s auf die Reise". Der Nachwuchspreis des LFK-Medienpreises ging an die neue Welle für den Beitrag "Schwere Unwetter in der Region - Reporter Dominik in Bruchsal-Heidelsheim" und an uniCROSS der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg für das Stück "Kampf um den Dietenbachwald". Die Sonderpreise für gesellschaftliches Engagement gingen an das Evangelische Medienhaus Stuttgart für den Beitrag "Ich kann dich nicht hören - Alltag mit Gehörlosigkeit" und an den Sender Neckaralb Live für das Stück "Recycling-Mode". Die Gewinner erhielten Preisgelder von bis zu 3.000 Euro.
Die "Goldene Feder der Freiheit" des Welt-Zeitungsverbands (WAN-Ifra) geht 2025 an die unabhängige Presse der Ukraine. Die Auszeichnung würdigt zum einen die Journalisten und Journalistinnen, die zum Opfer der russischen Invasion geworden sind, wie die Jury mitteilte. Zum anderen ehre der Welt-Zeitungsverband das Engagement ukrainischer Journalisten und Journalistinnen sowie ihre Professionalität und ihren Einsatz für die Einhaltung höchster Standards - "in Kriegszeiten wie in Friedenszeiten". Oksana Brovko, Geschäftsführerin des Unabhängigen Regionalverbands der Ukrainischen Presse, und Oleksii Pogorelov, Präsident des Ukrainischen Medienwirtschaftsverbands, nahmen den Preis im Namen von Medienschaffenden aus der gesamten Ukraine entgegen. Mit der "Goldenen Feder der Freiheit" würdigt WAN-Ifra jährlich eine Einzelperson, eine Gruppe oder eine Institution für ihren außergewöhnlichen Einsatz zugunsten der Pressefreiheit.
Seit dem 7. Mai informieren Deutschlandfunk und der "Sternzeit"-Autor Dirk Lorenzen in einem neuen Raumfahrt-Newsletter zweiwöchentlich "über alles, was im All wichtig wird". In "Mr. Sternzeit" erkläre Weltraum-Kenner Lorenzen Astronomie und Raumfahrt und hintergründig, unterhaltsam und meinungsstark, erklärte der Sender. In der ersten Folge ging es um "Mond, Mars und Musk - um Reisepläne und Allmachtsphantasien".
Sechs öffentlich-rechtliche Medienhäuser aus der ganzen Welt haben bei Radio Bremen zum Thema "Public Spaces Incubator" getagt. Ziel des Projektes sei gewesen, mithilfe von digitalen Tools einen Dialog auf den Webseiten der einzelnen Sender zu ermöglichen, wie Radio Bremen mitteilte. Der Sender ist die für das Projekt führende Sendeanstalt in der ARD. In absehbarer Zukunft solle es gemeinsame Software-Lösungen geben, mit denen Websites, Apps und weitere digitale Plattformen der Sender für Interaktionen nutzbar gemacht werden können. Die ARD ist seit Oktober 2024, genauso wie die australische ABC, offizielle Partnerin des "Public Spaces Incubator", zu dem sich 2023 das ZDF, CBD/Radio Canada, RTBF aus Belgien sowie der Schweizer SRG in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation "New_Public" zusammengeschlossen hatten.
Um Alltagsfragen geht es in dem vom Saarländischen Rundfunk (SR) produzierten ARD-Podcast "Kluger Kaffee - Dein Wissenspäuschen". Zwei Teams, bestehend aus Kerstin Gallmeyer und Max Zettler sowie Pauline Deichelmann und Markus Person, gehen in jeder Folge einer Frage auf den Grund. Die erste Folge beschäftigte sich mit dem Thema "Fitness-Challenges" und der Frage nach der Traumfigur in nur wenigen Wochen. Die weiteren Ausgaben erscheinen dem SR zufolge alle 14 Tage immer donnerstags in der ARD-Audiothek sowie auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
Die baden-württembergische Landesregierung erhöht ihren jährlichen Zuschuss für den Gesellschafterbeitrag der Filmakademie an die Film- und Medienfestival gGmbH (FMF) auf rund 630.000 Euro ab 2026. "So ist Baden-Württemberg über die Filmakademie nun gleichberechtigter Gesellschafter - gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart", teilte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit. Zudem werde Staatssekretär Arne Braun (Grüne) Mitglied des FMF-Aufsichtsrats. Die Neuordnung der FMF war nach Angaben des Ministeriums nach dem Ausstieg der Stadt Ludwigsburg Ende 2024 nötig geworden. Bisher hielt die Filmakademie Baden-Württemberg 23,6 Prozent der Gesellschafteranteile. "Die Kreativwirtschaft ist mit ihren vielfältigen Geschäftszweigen ein zunehmend wichtiger Innovations- und Wirtschaftsfaktor in Baden-Württemberg", erklärte Braun. Dazu trage unter anderem die FMF als Veranstalterin des Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart bei.
Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes präsentiert der WDR die neue App "Zeitzeugen 1945 - Trümmerjahre in AR". Für die App wurden insgesamt sechs Zeitzeugen nach ihren Erfahrungen in den Nachkriegsjahren befragt, wie der Sender mitteilte. Die persönlichen Berichte werden in der App in einen historischen Zusammenhang eingeordnet. Mithilfe von Augmented Reality und 3D-Animationen werden die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen visuell im eigenen Raum erlebbar. Die barrierefreie App richtet sich laut WDR an die neunten und zehnten Jahrgangsstufen aller Schulformen. Sie wurde zusammen mit der Hochschule Düsseldorf und einer Kölner Gesamtschulklasse erstellt.
red
Zuerst veröffentlicht 08.05.2025 09:15 Letzte Änderung: 15.05.2025 09:09
Schlagworte: Medien, Mai, Personalien, Auszeichnungen, Kurze, 2025, NEU
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