CDU-Generalsekretär fordert Konsequenzen nach Ruhs' Aus beim NDR - epd medien

18.09.2025 10:58

Berlin (epd). CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann übt scharfe Kritik an der NDR-Entscheidung, Moderatorin Julia Ruhs nicht länger für die von ihm produzierten Ausgaben der Sendung "Klar" einzusetzen. "Das ist ein neuer Tiefpunkt in Sachen Debattenkultur in Deutschland", sagte Linnemann dem Sender Welt-TV am Donnerstag. Dass im öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Mitarbeiterin ausgeschlossen werde, "weil sie vielleicht dem einen oder anderen zu konservativ erscheint, ist bitter", sagte Linnemann und forderte Konsequenzen.

Unter anderem schlug er vor, den Rundfunkbeitrag von derzeit 18,36 Euro je Monat einzufrieren, "damit endlich Druck entsteht, damit Reformen passieren". Der Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender sei es, Kultur, Information und Bildung zu verbreiten. Dabei seien unterschiedliche Meinungen und Standpunkte wichtig, auch konservative.

Die Landschaft sei immer politisch von rechts bis links gewesen, sagte Linnemann bei Welt TV. "Wenn aber mittlerweile alles, was einem nicht passt, hier und da als rechts diffamiert wird, funktioniert Meinungsvielfalt nicht", argumentierte er.

NDR und BR hatten in drei Pilotfolgen das Magazin "Klar" mit Presenterin Ruhs getestet. Die Auswertung habe ermutigende Werte der Medienforschung zu Inhalten und Präsentation ergeben und gezeigt, dass die Sendung einen Nerv getroffen habe, teilten die Sender am Dienstag mit. "Klar" soll 2026 weiterentwickelt und im Wechsel von BR und NDR produziert werden. Ruhs wird jedoch nur noch die BR-Sendungen präsentieren, der NDR sucht nach einer anderen Moderation.

Bereits die Auftaktsendung zu "Migration: Was falsch läuft" war von Kritik begleitet. Für den Verein Neue deutsche Medienmacher:innen war sie ein "Tiefpunkt in der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks". Laut "Welt" distanzierten sich 250 NDR-Beschäftigte in einem offenen Brief von der Sendung.

Dem NDR-Rundfunkrat liegt nach epd-Informationen zudem eine Beschwerde gegen "Klar" vor. Der Programmausschuss, der am Dienstag tagte, wird demnach dem Rundfunkrat empfehlen, die Beschwerde abzulehnen. Das Aufsichtsgremium wird sich voraussichtlich in seiner Sitzung am 26. September damit befassen.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

cd



Zuerst veröffentlicht 18.09.2025 12:58

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Personalien, Parteien

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