Dorothee Bär gegen Social-Media-Verbot für Kinder unter 16 - epd medien

30.09.2025 07:02

Dorothee Bär (Archivbild)

Köln (epd). Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) wendet sich gegen Forderungen, das Nutzen von Social-Media-Angeboten erst ab 16 Jahren zu erlauben. "So reine pauschale Verbote finde ich tatsächlich persönlich immer schwierig", sagte Bär am Dienstag in der Sendung "Frühstart" von RTL/NTV. Man müsse sich allerdings anschauen, was die sozialen Netzwerke mit den Kindern machten. Früher seien diese im Kinderzimmer sicher gewesen, heute müssten sie noch nicht mal lesen und schreiben können, um ein Smartphone zu bedienen.

Sie selbst habe drei Kinder im Teenageralter, sagte die 47-Jährige: "Das ist für Eltern eine wahnsinnige Herausforderung, immer zu schauen, was sind die Inhalte, mit denen sie da konfrontiert sind." In Bayern sei die private Nutzung von Smartphones an Schulen bis zur siebten Klasse verboten. "Dass man da ganz genau hinschaut, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten, das finde ich schon wichtig", sagte die CSU-Politikerin.

Fachkommission erarbeitet Vorschläge

In Deutschland wird derzeit intensiv über neue Regeln für Kinder und Jugendliche im digitalen Raum diskutiert. Ideen wie eine Altersgrenze für Social Media wären Experten zufolge aber kaum national umsetzbar, weil die Gesetzgebungskompetenz bei der Europäischen Union liegt. Eine von der Bundesregierung berufene Fachkommission soll in den kommenden Monaten Vorschläge für einen besseren Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt erarbeiten.

Auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) hat sich gegen starre Altersgrenzen für die Nutzung von sozialen Medien ausgesprochen. "Ein pauschales Verbot von Social Media für eine bestimmte Altersgruppe reduziert auch digitale Teilhabe und wird der Komplexität nicht gerecht", sagte der 51-Jährige in einem epd-Interview. "Unser Ziel sollte es sein, dass auch diese Angebote altersgerecht und sicher genutzt werden können." Medienkompetenz und Jugendmedienschutz müssten Hand in Hand gehen.

kfr



Zuerst veröffentlicht 30.09.2025 09:02 Letzte Änderung: 30.09.2025 09:55

Schlagworte: Medien, Internet, Kinder, Bundesregierung, NEU

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