11.03.2025 06:43
Washington (epd). Die langjährige Redakteurin und Kolumnistin der "Washington Post", Ruth Marcus, ist aus Protest zurückgetreten. Medien zitierten am Montag (Ortszeit) aus Marcus' Mitteilung, "Post"-Verleger Will Lewis habe ihre jüngste Kolumne mit "respektvoller" Kritik am neuen Kurs des Eigentümers Jeff Bezos nicht gedruckt.
Bezos hatte Ende Februar angeordnet, künftig würden sich die Meinungsseiten der "Post" auf die beiden Grundpfeiler "persönliche Freiheiten und freie Märkte" stützen. Für abweichende Kommentare sei Platz in anderen Publikationen, hieß es in einem Brief an die Redaktion. Der Ressortleiter für die Meinungsseiten, David Shipley, kündigte daraufhin.
Bezos' Vorschrift bedrohe das Vertrauen der Leser, "dass Kolumnisten schreiben, was sie glauben" und nicht das, was der Eigentümer genehmigt, begründete Marcus nach Angaben des Hörfunksenders NPR ihre Entscheidung. Marcus hat mehr als 40 Jahre lang für die "Washington Post" geschrieben.
Im Januar hatte die "Washington Post" eine Bezos- und Trump-kritische Zeichnung ihrer Karikaturistin Ann Telnaes nicht gedruckt. Auf der Zeichnung bieten Bezos und kniende Männer aus der Tech-Industrie einer Trump repräsentierenden Statue Geldsäcke an. Telnaes reiche daraufhin ihre Kündigung ein.
Der Trend der "Post", auf den Kurs des US-Präsidenten Donald Trump einzuschwenken, ist seit einigen Monaten erkennbar. Der Amazon-Gründer Bezos, der die "Washington Post" 2013 gekauft hatte, saß weit vorne bei Trumps Amtseinführung.
ege
Zuerst veröffentlicht 11.03.2025 07:43 Letzte Änderung: 11.03.2025 10:15
Schlagworte: USA, Medien, Personalien, Ruth Marcus, Washington Post, Bezos, Trump, ege, NEU
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