07.02.2025 16:27
Frankfurt a.M. (epd). Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (HR) regt vor dem Hintergrund der Anschläge von Magdeburg und Aschaffenburg eine Art Notfallplan an, um den Sender für ähnliche Vorfälle in Hessen vorzubereiten. Sie habe sich gefragt, ob der HR für einen ähnlichen Fall gerüstet sei, sagte die neu gewählte Rundfunkratsvorsitzende Miriam Dangel vom hessischen Bauernverband am Freitag in der Sitzung. Deshalb wolle der Rundfunkrat dem Sender dies als Aufgabe für eine der nächsten Sitzungen mitgeben.
HR-Intendant Florian Hager unterstrich, die schnelle Berichterstattung in der ARD vom Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg habe gezeigt, dass die Menschen die Informationen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern suchten. "Die Menschen kommen zu uns", sagte er. Als "nicht ideal gelungen" bezeichnete er die Berichterstattung zwischen den Regionalsendern an dem Abend. Daher begrüße er den Vorschlag für ein eigenes Konzept im Falle einer notwendigen schnellen Berichterstattung aus Hessen.
Zuvor bekräftigte Hager, dass der HR stärker in digitale Produkte investieren und mit anderen ARD-Sendern kooperieren wolle. "Wir merken, dass das Lineare deutlich an Relevanz verliert", sagte er, auch wenn es aktuell noch eine große Rolle spiele. Zugleich soll die regionale Berichterstattung sowohl linear als auch digital weiterentwickelt werden. "Wir müssen deutlich flexibler werden", betonte Hager. Dazu gehöre auch, "deutlich mehr in einem Portfolio zu denken und nicht mehr nur in Sendeplätzen und Kanälen".
Mit Blick auf die Reformen unterstrich er, der HR werde kleiner werden und auch sein Gelände verkleinern. Ziel sei es, eine höhere Flexibilisierung für den Sender zu erreichen. Zum 1. September war bereits das HR-Areal Bertramshof an die private Frankfurt School of Finance & Management vermietet worden.
Bei seiner konstituierenden Sitzung zur neuen Amtsperiode wählte der Rundfunkrat Miriam Dangel zur neuen Vorsitzenden und Katharina Seewald (hessischer Volkshochschulverband) zur stellvertretenden Vorsitzenden. Dangel ist seit 2021 Mitglied des Aufsichtsgremiums und war zuletzt stellvertretende Vorsitzende. In der neuen Funktion folgt sie auf Harald Freiling, der dem Rundfunkrat nicht mehr angehört.
Neu im Gremium sind Onur Akdeniz (Muslimische Glaubensgemeinschaften in Hessen), Simone Claar (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften), Brigitte Ott (Landesfrauenrat), Manfred Pentz (Landesregierung), Christof Riess (Hessischen Handwerkskammern), Sven Ringsdorf (Europa-Union Hessen), Anke Schneider (im Deutschen Beamtenbund organisierte Lehrerverbände), Heini Schmitt (Deutscher Beamtenbund Hessen), Rose-Lore Scholz (Bund der Vertriebenen), Evelina Tolpina (Ausländerbeiräte Hessen) und Jean-Marc Vogt (Landesmusikrat). Sie sind für die Amtszeit von vier Jahren entsandt.
Auch der HR-Verwaltungsrat wählte eine neue Vorsitzende: Petra Rossbrey, die auf Hejo Manderscheid folgt, ist seit 2022 Mitglied in dem Gremium und noch bis März 2025 Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses. Die frühere Fraport-Managerin ist seit 2020 ehrenamtliche Vorsitzende des Präsidiums der Arbeiterwohlfahrt Frankfurt am Main. Kristin Gesang, die von den HR-Beschäftigten in den Verwaltungsrat gewählt wurde, bleibt stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats.
cd/rid
Zuerst veröffentlicht 07.02.2025 17:27 Letzte Änderung: 10.02.2025 10:22
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Hager, Dangel, HR, HR-Rundfunkrat, Gremien, cd, NEU
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