Filmstiftung NRW will Hörspielförderung neu aufstellen - epd medien

02.07.2024 14:32

Düsseldorf (epd). Die Film- und Medienstiftung NRW will ihre Hörspielförderung neu aufstellen. Derzeit werde an einem neuen Förderkonzept gearbeitet, erläuterte die Stiftung dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Düsseldorf auf Anfrage. Der Bereich Audio habe eine enorme und gesellschaftliche Relevanz und sei für die Filmstiftung ein "Fokus-Thema".

Die Filmstiftung NRW widersprach Befürchtungen, dass die Hörspielförderung eingestellt werden könnte. In einem offenen Brief hatten sich zuvor diverse Verbände, Vereine sowie Autoren, Produzenten, Filmemacher, Kuratoren und weitere Kulturschaffende an die Stiftung und deren Aufsichtsrat gewandt und ein Aus der Hörspielförderung seitens der Stiftung kritisiert.

Persönlicher Austausch

Die Filmstiftung stellte am Dienstag klar: "Nein, die Hörspielförderung ist keineswegs eingestellt - sie wird momentan konzeptionell/organisatorisch neu aufgestellt." Die Geschäftsführung der Film- und Medienstiftung NRW habe sich ausführlich mit dem Verfasser des offenen Briefs ausgetauscht und Missverständnisse aus dem Weg geräumt, hieß es. Die Stiftung kündigte zudem einen baldigen persönlichen Austausch an.

Der Hörspielredakteur Martin Stengel, Verfasser des offenen Briefs, bestätigte ein erstes Gespräch mit dem Geschäftsführer der Filmstiftung, Walid Nakschbandi. Das Angebot eines weiterführenden Gesprächs wolle er gerne annehmen, sagte Stengel dem epd. Er halte jedoch an der Kritik, die er in dem offenen Brief formuliert habe, fest. Nakschbandi habe keinen der im Brief erhobenen Kritikpunkte entkräftet. Der offene Brief sei mittlerweile von rund 450 Medienschaffenden und Organisationen unterzeichnet worden.

Termin für Preisverleihung steht aus

In dem Brief warfen die Unterzeichner dem Geschäftsführer der Filmstiftung NRW eine "überhastete Entscheidung" vor, die "unkoordiniert" und "nicht zu Ende gedacht" wirke. Die Unterzeichner sprachen sich gegen ein Ende der Hörspielförderung aus, befürworteten zugleich eine strategische Neuaufstellung und betonten die Aktualität des Mediums Hörspiel. Die Unterzeichner mahnten allerdings an, dass seitens der Geschäftsführung ein Konzept entwickelt sein sollte, bevor bestehende Strukturen und Kooperationen abgeschafft würden.

Die Unterzeichner hatten auch den Blick auf die Zukunft des renommierten Hörspielpreises der Kriegsblinden gerichtet und ihre Befürchtung eines Endes der Auszeichnung in der 30-jährigen Fördergeschichte durch die Filmstiftung geäußert. Die Stiftung wies diese Befürchtung zurück: Klaus Hahn, Ehrenmitglied und Beauftragter des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes für den Hörspielpreis, und Filmstiftungs-Geschäftsführer Nakschbandi hätten sich bereits am 23. Mai in Düsseldorf "zu einem ausführlichen Gedankenaustausch" getroffen.

Die Filmstiftung bekräftigte indessen, ein gemeinsames Konzept werde von beiden Seiten entwickelt und gemeinsam umgesetzt. Ein Termin für die diesjährige Preisverleihung steht somit weiterhin noch nicht fest.

lwd



Zuerst veröffentlicht 02.07.2024 16:32

Schlagworte: Medien, Hörfunk, Stiftungen, Filmstiftung NRW, Hörspielförderung, Kriegsblinde, lwd

zur Startseite von epd medien