10.09.2024 09:15
Berlin (epd). In Berlin wird am Donnerstag das Medienhaus Publix mit einer Fachkonferenz eröffnet. Intendantin Maria Exner sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), Publix sei "ein Innovationszentrum für Journalismus und die Zukunft der öffentlichen Meinungsbildung". Das Haus wolle eine "Heimat für alle sein, die Journalismus machen, Öffentlichkeit gestalten und Demokratie stärken". Publix wird von der Schöpflin Stiftung unterstützt.
In dem Haus sind nach Angaben von Publix rund 30 unterschiedliche Initiativen wie "Reporter ohne Grenzen", Correctiv und das Netzwerk Recherche untergebracht. Es gebe mehr als 300 Büroarbeitsplätze. Hinzu kommen Tagungsräume für Veranstaltungen. Geplant sei, dass "unterschiedliche Organisationen mit einem ähnlichen Fokus zusammenarbeiten und gemeinsam in die breite Öffentlichkeit hineinwirken können", sagte Exner.
Die Demokratie befinde sich in einer Krise, sagte Exner, die zuvor Chefredakteurin des "Zeitmagazins" war: "Wir bei Publix wollen uns der Krise annehmen und gemeinsam Lösungen entwickeln - egal, ob mit groß angelegten Recherchen im Lokalen oder Medien-Workshops in Schulen." Publix wolle die Menschen "in Medienkompetenz schulen und die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten besser erklären". Nur so könnten sie ihre Rechte als mündige Bürgerinnen und Bürger einer Demokratie wahrnehmen. "Wir dürfen uns das Gut 'Öffentlichkeit' nicht kaputtmachen lassen."
Der Bau des Hauses im Berliner Stadteil Neukölln wurde nach Angaben von Publix ausschließlich aus Mitteln der Schöpflin Stiftung finanziert. Die Stiftung habe rund 25 Millionen Euro in den Neubau und die Ausstattung investiert. Der Betrieb des Hauses finanziere sich im ersten Jahr bereits zu zwei Dritteln aus den Umsätzen, die mit der Nutzung der Büro- und Veranstaltungsflächen erwirtschaftet würden. Weitere Mittel für den Betrieb kämen von der Schöpflin Stiftung, der Stiftung Mercator Schweiz und der Zeit Stiftung Bucerius.
Exner sagte, der Standort sei bewusst gewählt: "Wir sind hier mittendrin in einem der multikulturellsten Stadtbezirke Deutschlands. Das ist der perfekte Ausgangspunkt, um sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie man guten Journalismus für multikulturelle Stadtbezirke macht und Menschen erreicht, deren Muttersprache nicht Deutsch ist."
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert mit bis zu 200.000 Euro ein Stipendienprogramm für Technologie-Journalismus, das von Publix entwickelt und organisiert wird. In dem Weiterbildungsprogramm können Journalistinnen und Journalisten ihr Wissen über Technologie und Technologiepolitik vertiefen und Kenntnisse für die Programmierung von Algorithmen erlangen.
dir/kps
Zuerst veröffentlicht 10.09.2024 11:15
Schlagworte: Medien, Journalismus, Publix, Exner, dir, kps
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