Strafbefehl gegen Polizisten nach Attacke auf Journalisten - epd medien

31.01.2025 11:02

Berlin (epd). Das Berliner Amtsgericht Tiergarten hat gegen einen Polizeibeamten wegen der Attacke auf einen Journalisten einen Strafbefehl erlassen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft legte das Amtsgericht eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 80 Euro fest, wie die Staatsanwaltschaft Berlin am Freitag mitteilte. Der 32-jährige Polizeibeamte soll im Mai vergangenen Jahres bei der Räumung eines von pro-palästinensischen Aktivisten besetzten Instituts der Humboldt-Universität einen Journalisten zu Unrecht festgenommen und dabei verletzt haben.

Am Abend des 23. Mai 2024 räumte die Polizei das Institut für Sozialwissenschaften in Berlin-Mitte, in dem sich mehrere Personen verbarrikadiert hatten. Ein Videojournalist der "Berliner Zeitung" befand sich ebenfalls in den Räumen, um die Besetzung und Räumung zu dokumentieren.

Dabei soll er laut Staatsanwaltschaft sichtbar einen Presseausweis um den Hals getragen und eine Kamera und Mobiltelefon in den Händen gehalten haben. Der Polizeibeamte soll den Journalisten trotzdem zu Boden gebracht und ihm Handfesseln angelegt haben, wobei der Videojournalist Verletzungen im Gesicht und am Körper erlitt. Der Journalist selbst berichtete später in der "Berliner Zeitung" von zwei Faustschlägen ins Gesicht und stundenlanger Fixierung mit Handschellen.

Dem Polizeibeamten wirft die Staatsanwaltschaft vor, dass er hätte erkennen müssen, dass sich das polizeiliche Vorgehen nicht gegen den Journalisten richtete, sondern gegen die Besetzer. Er soll zudem Verletzungen des Mannes in Kauf genommen haben.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

lob



Zuerst veröffentlicht 31.01.2025 12:02

Schlagworte: Prozesse, Polizei, Medien

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