Madsack darf DDV Mediengruppe unter Auflagen erwerben - epd medien

09.04.2024 12:48

Die Madsack Mediengruppe darf zum Mai die DDV Mediengruppe aus Dresden erwerben. Sie muss sich jedoch aus kartellrechtlichen Gründen erst von Zeitungstiteln trennen.

Pressehaus von Madsack in Hannover

Hannover/Bonn (epd). Nach Prüfung des Bundeskartellamts darf die Madsack Mediengruppe die DDV Mediengruppe aus Dresden vollständig erwerben. Der Erwerb erfolge zum 1. Mai 2024, teilte die Mediengruppe am Dienstag in Hannover mit. Die DDV ist unter anderem Herausgeberin der "Sächsischen Zeitung" und der "Morgenpost Sachsen" sowie der Online-Portale "Sächsische.de" und "Tag24". Das Bundeskartellamt in Bonn bestätigte die Freigabe.

Zugleich trennt sich laut den Angaben die Madsack Mediengruppe aus kartellrechtlichen Gründen von ihren bisherigen Titeln im Verbreitungsgebiet der "Sächsischen Zeitung". Die bisher zu Madsack gehörenden "Dresdner Neuesten Nachrichten" (DNN) werden demzufolge von der Dresdener Medien GmbH übernommen, die "Döbelner Allgemeine Zeitung" und der "SachsenSonntag Döbeln" von der Döbelner Medien GmbH. Gesellschafter der beiden übernehmenden Firmen sind der Verleger Ernst Andreas Pfingsten und der Betriebswirt Werner Heyer.

Verkäufe machen Freigabe möglich

Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, erklärte: "Die Übernahme der DDV durch Madsack in ihrer aktuellen Beteiligungsstruktur hätte zu einer Monopolisierung auf den Leser- und Anzeigenmärkten in Dresden und Döbeln führen können." Madsack verkaufe aber sowohl die "Dresdner Neuesten Nachrichten" als auch die "Döbelner Allgemeine Zeitung" sowie das Anzeigenblatt "SachsenSonntag" an einen unabhängigen Dritten. Deshalb habe die Behörde das Vorhaben freigeben können.

Im Januar war bekannt geworden, dass die Madsack Mediengruppe den vollständigen Erwerb der DDV beabsichtigt. Die DDV Mediengruppe gehört nach Angaben von Madsack mit einem jährlichen Umsatz von rund 250 Millionen Euro zu den umsatzstärksten regionalen Mediengruppen in Deutschland. Seit Anfang 2022 ist sie Teil des Unternehmensbereichs Bertelsmann Investments. Davor hielt die Mehrheit an der DDV das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr, das Anfang 2022 von RTL Deutschland übernommen wurde. Die Beteiligung verblieb damals bei Bertelsmann.

Auch DDVG verkauft Anteile

Die DDV Mediengruppe ist derzeit eine 60-prozentige Tochter von Bertelsmann Investments sowie mit 40 Prozent der SPD-Holding Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG) zugehörig, deren Anteil Madsack ebenfalls erwirbt. Die DDVG hält ihrerseits rund 23 Prozent an Madsack.

Zur Madsack-Gruppe gehören derzeit 19 Zeitungstitel, darunter die "Hannoversche Allgemeine", die "Märkische Allgemeine" und die "Leipziger Volkszeitung". Die überregionale Medienmarke von Madsack ist das" RedaktionsNetzwerk Deutschland".

ema



Zuerst veröffentlicht 09.04.2024 11:28 Letzte Änderung: 09.04.2024 14:48

Schlagworte: Medien, Presse, Verlage, Madsack, Bundeskartellamt, DDV, DDVG, ema, NEU

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