Rechtsextreme Partei bietet nicht anerkannte Presseausweise an - epd medien

06.09.2024 13:19

Berlin, Dresden (epd). Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) warnt vor falschen Presseausweisen, die die rechtsextreme Partei "Freie Sachsen" in Umlauf bringt. Das Dokument werde offenbar schon gegen Nennung eines Telegram- oder YouTube-Kanals herausgegeben, teilte der DJV am Freitag in Berlin mit. Dieser vermeintliche Nachweis sei jedoch keine akzeptable Journalistenlegitimation. Der sogenannte "Presseausweis für oppositionelle Journalisten" wird auf der Webseite der "Freien Sachsen" angeboten.

Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster verwies auf den bundeseinheitlichen Presseausweis für hauptberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten. Polizeikräfte sowie Pressestellen von Behörden und Institutionen seien darauf angewiesen, Profijournalisten von rechtsradikalen Aktivisten unterscheiden zu können, erklärte Beuster.

Appell an die Innenminister

Der DJV-Vorsitzende begrüßte in dem Zusammenhang, dass das sächsische Innenministerium die Polizei vor dem Presseausweis der "Freien Sachsen" gewarnt habe. "Noch besser wäre es, wenn alle deutschen Innenminister ihre Polizeikräfte noch einmal auf den bundeseinheitlichen Presseausweis hinweisen würden", erklärte Beuster.

Auf der Webseite der "Freien Sachsen" heißt es dagegen: "In Deutschland gibt es keinen 'offiziellen' Presseausweis, sondern viele verschiedene Verbände, die Ausweise ausstellen." Bei den Landtagswahlen am Sonntag in Sachsen erhielten die "Freien Sachsen" 2,2 Prozent der Wählerstimmen.

lob



Zuerst veröffentlicht 06.09.2024 15:19 Letzte Änderung: 06.09.2024 15:26

Schlagworte: Medien, Parteien, Rechtsextremismus, DJV, Freie Sachsen, lob, NEU

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