11.11.2024 10:18
Duisburg (epd). Zum Abschluss der diesjährigen Duisburger Filmwoche sind am 9. November sechs Auszeichnungen im Gesamtwert von 25.000 Euro vergeben worden. Den mit 6.000 Euro dotierten Arte-Dokumentarfilmpreis erhielt Daniel Fill aus Wien für "Durchgangsland", wie das Festival mitteilte. Der 75-minütige Film porträtiert Bergbauarbeiter in einem Südtiroler Dorf zwischen Österreich und Italien.
Der ebenfalls mit 6.000 Euro dotierte 3sat-Dokumentarfilmpreis ging an den im Iran geborenen Filmmacher Faraz Fesharaki für sein Debüt "Was hast du gestern geträumt, Parajanov?". Laut Jury ist der Film des Berliner Regisseurs ein "Versuch über das Zusammensein in Abwesenheit": Mit seiner Familie in der Heimat hält er über Videocalls den Kontakt.
Mit dem Preis der Stadt Duisburg im Wert von 5.000 Euro wurde André Siegers für seinen Kurzfilm "Die Stimme des Ingenieurs" über die Wechselwirkung zwischen Mensch und Technik ausgezeichnet. Der "Carte Blanche"-Nachwuchspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ging an das Schweizer Duo Felix Hergert und Dominik Zietlow für "Brunaupark" über Menschen, die sich gegen einen geplanten Neubaukomplex in Zürich wehren. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.
Den mit 2.000 Euro dotierten Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts erhielt die Filmemacherin Katharina Pethke für "Reproduktion". Den Publikumspreis der "Rheinischen Post" für den beliebtesten Beitrag des Festivals, der mit 1.000 Euro dotiert ist, gewann der Österreicher Juri Rechinsky für "Dear Beautiful Beloved". Er erzählt vom Leid der Menschen im Kriegsland Ukraine.
Beim Dokumentarfilmfestival "doxs!" für Kinder und Jugendliche, das parallel zur Duisburger Filmwoche stattfand, gewann "Moja siostra / Meine Schwester" die Auszeichnung "Große Klappe".
Mit "Moja siostra" habe Regisseur Mariusz Rusinski die toxischen Dynamiken innerhalb seiner Familie eingefangen, erklärte die achtköpfige Jugendjury. Sie lobte die vielfältigen Kameraperspektiven, durch die "ungeschönte Realitäten" jedes Familienmitglieds offengelegt würden. Zudem sei der Film geprägt von der gebotenen Ernsthaftigkeit, Sensibilität und Empathie. Der Europäische Filmpreis für den politischen Kinder- und Jugenddokumentarfilm wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gestiftet und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Der undotierte ECFA-Preis für den besten europäischen Kinderdokumentarfilm ging an "Zo dood als een pier/Tot wie ein Dodo" über eine Schulklasse in Amsterdam, die mit dem Tod einer ihrer Lehrerinnen fertig werden muss. In ihrer Begründung würdigte die Jury die "mutige Entscheidung" der niederländischen Regisseurin Sara Kolster, sich einem so sensiblen und oft tabuisierten Thema zuzuwenden.
Eine lobende Erwähnung sprach die Jugendjury für die norwegisch-niederländische Produktion "Har du sett ho / Hast du sie gesehen?" von Astrid Ardagh aus. Die Regisseurin nutze atmosphärische Bildkompositionen, um das monatelange Verschwinden einer Arktisinsel in der Dunkelheit der Polarnacht zu dokumentieren.
lwd
Zuerst veröffentlicht 11.11.2024 11:18 Letzte Änderung: 11.11.2024 12:48
Schlagworte: Auszeichnungen, Film, Duisburger Filmwoche, Arte, 3sat, lwd, Daniel Fill, NEU
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