Verträge zur Aufspaltung von Axel Springer unterzeichnet - epd medien

27.12.2024 11:12

Gebäude des Medienkonzerns Axel Springer in Berlin

Berlin (epd). Die geplante Aufspaltung des Medienkonzerns Axel Springer schreitet voran. Es sei eine verbindliche Vereinbarung zur Schaffung der neuen Unternehmensstruktur unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen am 19. Dezember in Berlin mit. Demnach werden sämtliche Mediengeschäfte sowie das Joint Venture mit Ringier in Polen bei Springer verbleiben, während die sogenannten Classifieds-Geschäfte ausgegliedert und unter der Führung der Investoren KKR und CCP weiterbetrieben werden.

Zu den Mediengeschäften gehören unter anderem "Bild", "Business Insider", "Politico", "Welt" und Dyn Media. Einige weitere Bereiche wie das Online-Vergleichsportal "Idealo" verbleiben ebenfalls bei Axel Springer. Die Witwe des Firmengründers, Friede Springer, und CEO Mathias Döpfner werden - wie im September angekündigt - gemeinsam knapp 98 Prozent des Unternehmens halten. Axel Sven Springer, Enkel des Firmengründers, wird die restlichen Anteile besitzen. Damit wird das Unternehmen zum ersten Mal seit 1985 vollständig in Familienbesitz sein.

Eigenständige Joint-Venture-Unternehmen

Die Classifieds-Geschäfte - die auf Stellenanzeigen spezialisierte Stepstone Group und die Aviv Group, die das digitale Kleinanzeigengeschäft in den Bereichen Immobilien und Auto bündelt - werden eigenständige Joint-Venture-Unternehmen mit der US-Beteiligungsfirma KKR und dem kanadischen Pensionsfonds CPP Investments als Mehrheitsaktionäre. Springer ist hier künftig Minderheitsgesellschafter, die Enkelkinder von Axel Springer sollen eine wirtschaftliche Beteiligung halten. Bisher besaßen KKR und CPP über Zwischengesellschaften insgesamt gut 48 Prozent am Springer-Konzern.

Die in Zukunft von KKR und CPP geführten Classifieds-Geschäfte würden ihre Wachstumsstrategien eigenständig weiterverfolgen, hieß es. Nach signifikanten Investitionen in Plattformen und Technologien in den vergangenen fünf Jahren wollten diese Geschäftsbereiche verstärkt Produktinnovationen vorantreiben, um ihren Kunden weiterhin "branchenführende Dienstleistungen" anzubieten.

Die neue Unternehmensstruktur ermögliche es Axel Springer, sich darauf zu konzentrieren, "die Zukunft des unabhängigen Journalismus mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz zu gestalten". Als privat geführtes Medienunternehmen werde Springer schuldenfrei sein. Die Transaktion soll vorbehaltlich aller behördlichen Genehmigungen im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden.

rid



Zuerst veröffentlicht 27.12.2024 12:12 Letzte Änderung: 27.12.2024 12:15

Schlagworte: Medien, Unternehmen, Axel Springer, Döpfner, KKR, rid, NEU

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