11.11.2024 13:09
Frankfurt a. M. (epd). Im neuen Frankfurter "Tatort" sollen Melika Foroutan und Edin Hasanovic als Ermittlerteam einen Gegenentwurf zu den vielfach zerstrittenen anderen Kommissaren der Sendereihe darstellen. In den Mittelpunkt werde die akribische Polizeiarbeit bei der Aufklärung von ungelösten Altfällen gerückt, teilten der Hessische Rundfunk (HR) und die Produktionsfirma Sommerhaus am Montag in Frankfurt am Main bei der Vorstellung der neuen Kommissare mit. Private Probleme der Ermittler oder interne Reibereien würden nicht gezeigt. "Jetzt haben wir das sympathischste 'Tatort'-Team, das man sich vorstellen kann", sagte Filmproduzent Jochen Laube.
Auch auf spektakuläre Experimente bei den Episoden will der HR verzichten. Die beiden ersten Fälle der neuen Kommissare, die in der Reihe die selbst gewählten Namen Maryam Azadi und Hamza Kulina tragen werden, sollen in relativ kurzem Abstand im Herbst 2025 ausgestrahlt werden. Regisseur Stefan Schaller kündigte an, der Debüt-"Tatort" des neuen Teams beruhe auf wahren Begebenheiten und berühre die Grenze zum Filmgenre "True Crime". Es handele sich aber auch um einen kritischen Blick auf die zunehmend populäre Inszenierung echter Mordfälle in den Medien. Ziel sei daher keineswegs, einem Serientäter erneut eine Bühne zu bieten, sondern Opfer und Angehörige in den Mittelpunkt zu stellen.
Die in Teheran geborene Hauptdarstellerin Foroutan sagte, der Migrationshintergrund der beiden Kommissare werde beim neuen Frankfurter "'Tatort" zwar eine Rolle spielen, sei aber nicht von zentraler Bedeutung. Frankfurt sei eine sehr internationale Stadt: "Deswegen würde ich sagen, wir bilden die Realität ab."
Foroutan und Hasanovic treten die Nachfolge von Wolfram Koch und Margarita Broich an, die seit 2015 in Frankfurt in insgesamt 19 Episoden als Kommissare Paul Brix und Anna Janneke im Dienst waren. Am Schluss der letzten, Ende September ausgestrahlten "Tatort"-Folge mit den beiden, waren die Ermittler Opfer einer Autobombe geworden.
lmw/dir
Zuerst veröffentlicht 11.11.2024 14:09 Letzte Änderung: 11.11.2024 14:54
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Personalien, NEU
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