Mehr Reportagen aus Ostdeutschland in den ARD-"Tagesthemen" - epd medien

14.01.2025 09:55

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Hamburg (epd). In den ARD-"Tagesthemen" hat es 2024 so viele "Mittendrin"-Reportagen aus den ostdeutschen Bundesländern gegeben wie noch nie seit Einführung der Rubrik vor mehr als vier Jahren. 60 Geschichten aus Ostdeutschland seien im vergangenen Jahr gesendet worden, sagte Helge Fuhst, Zweiter Chefredakteur von ARD-aktuell und zuständig für die "Tagesthemen", dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Hamburg. Der Anteil habe bei 39 Prozent gelegen. Die meisten Beiträge aus Ostdeutschland, insgesamt 14, seien in Brandenburg gedreht worden, gefolgt von Sachsen mit zwölf Beiträgen. Im Jahr 2023 hatte es insgesamt 46 "Mittendrin"-Beiträge aus den ostdeutschen Bundesländern gegeben (Anteil: 29 Prozent).

Die "Mittendrin"-Rubrik gibt es seit Mitte 2020 bei den "Tagesthemen". Seitdem werden im Schnitt etwa drei Reportagen pro Woche gesendet, in denen es um Menschen und Themen aus den Regionen geht. Die Beiträge haben eine Länge von rund vier Minuten.

Weniger regionale Reportagen als im Vorjahr

Seit Einführung der Rubrik hätten hier "die ostdeutschen Bundesländer einen besonderen Stellenwert", sagte Fuhst. Im Vergleich zur Einwohnerzahl in Ost und West würden mehr 'Mittendrin'-Geschichten aus den ostdeutschen Regionen gezeigt. "Wir haben jedes Jahr versucht, den Anteil noch weiter zu stärken."

Insgesamt wurden 2024 in den "Tagesthemen" laut Fuhst 153 "Mittendrin"-Reportagen gesendet. Das waren sieben weniger als im Jahr 2023, in dem mit 160 Beiträgen der bisherige Höchstwert erreicht wurde. Fuhst verwies darauf, dass es im vorigen Jahr eine Reihe von verkürzten "Tagesthemen"-Ausgaben gegeben habe. Grund dafür sei die Berichterstattung im Ersten über die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Sommerspiele in Paris gewesen.

Die meisten "Mittendrin"-Reportagen seien mit jeweils 12 bis 21 Beiträgen aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen gekommen. Jeweils sieben bis elf Reportagen habe es aus Bayern, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen gegeben. Dahinter hätten mit bis zu jeweils sechs Reportagen Berlin, Hessen, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Saarland und Bremen gelegen, sagte Fuhst.

Kultur und Wirtschaft im Fokus

Der Chefredakteur hob hervor, dass 40 Prozent der "Mittendrin"-Reportagen in Orten gedreht worden seien, die weniger als 20.000 Einwohner hätten. Insgesamt seien 59 Prozent der Beiträge aus kleineren und mittleren Orten sowie Dörfern gekommen, die übrigen 41 Prozent aus Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. "Wir versuchen immer mehr Reportagen aus kleineren und mittleren Orten zu zeigen und weniger aus Großstädten", sagte Fuhst.

Im Jahr 2024 hätten in der "Mittendrin"-Rubrik vor allem die Themenfelder Kultur und Wirtschaft im Fokus gestanden. Daneben sei ein breites Spektrum abgedeckt worden: "von Natur und Landwirtschaft über Soziales, Politik, Bauen und Wohnen bis hin zu Migration, Medizin, Sport und Tourismus", sagte Fuhst. In den Reportagen ging es im vergangenen Jahr etwa um das Kölner Puppentheater "Hänneschen", den Jewrovision-Gesangswettbewerb in Hannover, das Dörfer-Netzwerk Nordwestuckermark, das Kneipensterben in Rheinland-Pfalz und den Ärztemangel auf Amrum.

2025 stünden bei den "Mittendrin"-Reportagen Kultur und Wirtschaft weiterhin im Fokus, kündigte Fuhst an: Beide Bereiche seien zuletzt in den "Tagesthemen" ausgebaut worden. Auch die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 werde über "Mittendrin" thematisiert.

vnn



Zuerst veröffentlicht 14.01.2025 10:55 Letzte Änderung: 15.01.2025 10:18

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Tagesthemen, Mittendrin, Nünning, vnn, NEU

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