WDR zahlt Millionen für Karnevals-Übertragungen aus Köln - epd medien

31.10.2024 11:08

WDR-Intendant Tom Buhrow und seine Partnerin Daniela Boff bei der Aufzeichnung einer ARD-Fernsehsitzung 2024 im Kölner Gürzenich

Köln (epd). Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) zahlt für die Übertragung von drei Veranstaltungen aus dem Kölner Karneval Lizenzgebühren in Millionenhöhe. Nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) beläuft sich der Betrag insgesamt auf knapp 2,9 Millionen Euro für die Jahre 2025 bis 2028, damit der Sender auch künftig die Kölner Prinzenproklamation, den Rosenmontagszug und die Veranstaltung "Karneval in Köln" live oder als Aufzeichnung im WDR Fernsehen und im Ersten zeigen kann. Jährlich sind es rund 720.000 Euro.

Die Prinzenproklamation ist am ersten oder zweiten Sonntag eines Januars zu sehen. Mit der Proklamation des "Kölner Dreigestirns" startet der Sitzungskarneval einer Session. Am Rosenmontag folgt auf die Übertragung des Umzugs ab 20.15 Uhr im Ersten die Fernsehsitzung "Karneval in Köln". Seit vielen Jahren werden diese Veranstaltungen, die von der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kölner Karnevals ausgerichtet werden, vom WDR produziert.

Rundfunkrat stimmte neuem Vertrag zu

Vertragspartner des öffentlich-rechtlichen Senders ist somit die Karnevals-Gesellschaft. Der WDR-Rundfunkrat hatte dem neuen Vierjahresvertrag zwischen dem Sender und der Karnevals-Gesellschaft im April zugestimmt. Das Aufsichtsgremium muss Programmverträge genehmigen, durch die dem WDR Kosten von mehr als zwei Millionen entstehen.

Der WDR wie auch die Gemeinnützige Gesellschaft des Kölner Karnevals äußerten sich gegenüber dem epd nicht zur Höhe der vereinbarten Lizenzkosten. Beide verwiesen darauf, grundsätzlich beziehungsweise aus rechtlichen Gründen keine Auskunft zu Vertragsinhalten zu geben.

Immaterielles Kulturerbe

Die Gesellschaft erklärte, der rheinische Karneval sei als immaterielles Kulturerbe der Bundesrepublik Deutschland anerkannt. Mit den Einnahmen der Gesellschaft, wozu auch die Lizenzgebühren des WDR gehörten, würden Projekte finanziert, um "dieses Kulturerbe zu verbreiten, zu schützen und für die Zukunft langfristig sicher aufzustellen".

Der WDR verwies auf die Bedeutung, die der Karneval in Nordrhein-Westfalen für die Menschen im Land habe. Im vergangenen Jahr habe es am Rosenmontag einen Marktanteil von 30,5 Prozent im WDR Fernsehen gegeben. Im Ersten seien 3,4 Millionen Menschen (15 Prozent Marktanteil) erreicht worden.

Beim WDR fallen außerdem Kosten für die Produktion der Karnevals-Übertragungen an. Im Jahr 2023 gab es insgesamt zehn solcher Veranstaltungen. Dazu gehörten unter anderem die Übertragungen von den Rosenmontagszügen in Köln und Düsseldorf, die Kölner Prinzenproklamation sowie die Veranstaltungen "Karneval in Köln", "Orden wider den tierischen Ernst" (Aachen) und "Westfalen haut auf die Pauke". Nach epd-Informationen beliefen sich die Gesamtkosten dafür auf 4,8 Millionen Euro. Allein die Lizenzkosten betrugen knapp 1,6 Millionen Euro. Auch zu diesen Zahlen wollte sich der WDR nicht äußern.

vnn



Zuerst veröffentlicht 31.10.2024 12:08 Letzte Änderung: 31.10.2024 12:19

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Buhrow, WDR, Karneval, Köln, vnn, NEU

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