29.04.2024 14:36
Bonn (epd). Nach Angaben der Deutschen Welle hat das belarussische Innenministerium Inhalte des deutschen Auslandssenders auf allen Plattformen in Belarus verboten. Damit seien die Inhalte der Deutschen Welle Belarus auf der Webseite, dem Youtube-Kanal und dem Telegram-Kanal sowie die Kanäle der russischen Redaktion der Deutschen Welle in den sozialen Netzwerken verboten, teilte der Sender am Montag in Bonn mit.
Bereits im März 2022, kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine, hatte das belarussische Innenministerium die Inhalte der belarussischen Redaktion der Deutschen Welle als "extremistisch" eingestuft - nun folgte das umfassende Verbot. Belarus und Russland sind Verbündete. Beide Staaten sind seit der Invasion Russlands in die Ukraine von wirtschaftlichen Sanktionen betroffen.
Der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, sagte: "Wir verurteilen die Entscheidung des belarussischen Innenministeriums aufs Schärfste. Die Vorwürfe sind fadenscheinig und entsprechen nicht der Realität der Arbeit unserer belarussischen Redaktion."
Die Einstufung habe neben dem Verbot der Angebote der Deutschen Welle weitreichende Konsequenzen für die redaktionelle Arbeit: Jegliche Zusammenarbeit mit der Deutschen Welle in Belarus könne nun als Straftat gewertet werden, teilte der Sender weiter mit.
Indessen seien die belarussischen Angebote der Deutschen Welle in Belarus weiterhin trotz des Verbotes über Youtube und Telegram abrufbar. Die Angebote von Deutsche Welle Russian könnten über Facebook, Instagram und X (vormals Twitter) erreicht werden. User könnten außerdem Tools zur Zensurumgehung nutzen, um die Angebote der Deutschen Welle online zu erreichen und dabei anonym zu bleiben.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
ema
Zuerst veröffentlicht 29.04.2024 16:36
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Belarus
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