Hohe Verluste: "Washington Post" plant Umbau - epd medien

24.05.2024 09:46

Verlagsgebäude der "Washington Post"

Washington (epd). Die "Washington Post" plant nach Verlusten im vergangenen Geschäftsjahr offenbar einen umfassenden Umbau. Laut US-amerikanischen Medienberichten vom 23. Mai setzte Geschäftsführer Will Lewis die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zeitung darüber in Kenntnis, er wurde aber noch nicht sehr konkret. Die "Washington Post" selbst hatte am 22. Mai berichtet, dass das Unternehmen 2023 rote Zahlen in Höhe von minus 77 Millionen US-Dollar geschrieben hatte. "Um ehrlich zu sprechen, wir sind in einem Loch, und da sind wir schon länger", sagte Lewis.

Die Entwicklung der "Washington Post" steht in starkem Kontrast zu der oft als Hauptkonkurrentin angesehenen "New York Times". Letztere berichtete Anfang Mai von starkem Wachstum und vermehrten Profit. Die Zeitung hat demnach rund 10,5 Millionen Abonnenten, davon 9,86 Millionen mit digitalen Abos. Allein im ersten Quartal 2024 gewann die "Times" nach eigenen Angaben 210.000 digitale Abonnenten dazu. Die "Washington Post" legte keine detaillierten Abozahlen vor.

Flexible Bezahloptionen geplant

Einem Bericht des Fernsehsenders CNN zufolge will die "Washington Post" künftig gestufte Abos mit "flexiblen" Bezahloptionen anbieten. Neue Leserinnen und Leser sollen demnach mit Zahlungen für einzelne Artikel gewonnen werden. Neue Abo-Kategorien sollen bestehende Lesergruppen für zusätzliche Produkte interessieren.

Möglicherweise soll auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) der Washingtoner Tageszeitung aus dem Tief heraus helfen. Laut CNN forderte der Chief Technology Officer des Unternehmens, Vineet Khosla, die Belegschaft auf, keine Angst vor KI zu haben, sondern sie vielmehr als "Kopiloten" zu betrachten. KI könnte überall angewendet werden, auch in Redaktion und Verlagsbüro.

Die "Washington Post" gehört seit 2013 dem Amazon-Gründer Jeff Bezos, einem der reichsten Menschen der Welt. Im Oktober gab die damalige Interims-Geschäftsführerin Patty Stonesifer bekannt, dass rund 240 Mitarbeiter gehen müssten. Will Lewis wurde Ende vergangenen Jahres zum Geschäftsführer (CEO) ernannt.

ege



Zuerst veröffentlicht 24.05.2024 11:46 Letzte Änderung: 04.06.2024 12:10

Schlagworte: Medien, Presse, USA, Washington Post, ege, NEU

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