ARD-Anstalten schränken wegen Warnstreiks ihr Programm ein - epd medien

04.07.2024 12:48

Die Mediengewerkschaft VRFF hatte neben anderen zum Streik aufgerufen

Köln/Hamburg (epd). Warnstreiks bei mehreren ARD-Anstalten haben zu Einschränkungen und Ausfällen im Programm geführt. Während die vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) verantwortete "Tagesschau" am Donnerstagmorgen ihr Nachrichtenangebot nur eingeschränkt senden konnte, fielen beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) am Mittwochabend im Fernsehprogramm die "Aktuelle Stunde" und die späte Ausgabe der Sendung "WDR aktuell" aus.

Zum Warnstreik beim NDR, wo die Gemeinschaftsredaktion ARD-aktuell ihren Sitz hat, hatten der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) Nord, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie die Mediengewerkschaft VRFF aufgerufen, die zusätzlich ihre Mitglieder beim WDR zur Arbeitsniederlegung aufforderte.

Auch Radio Bremen und SWR betroffen

Auch bei Radio Bremen und dem Südwestrundfunk (SWR) riefen die Gewerkschaften für Donnerstag zum Warnstreik auf. In den laufenden Tarifverhandlungen fordern sie von den ARD-Anstalten eine Erhöhung von Gehältern und Honoraren um 10,5 Prozent. Warnstreiks hatten bereits in den vergangenen Wochen Auswirkungen auf das Programm beim NDR und SWR.

"Tagesschau"-Sprecher Jens Riewa kündigte zu Beginn der 6-Uhr-"Tagesschau" am Donnerstag ein eingeschränktes Angebot in der Sendung an. Der NDR teilte dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mit, der Warnstreik könne "punktuell zu Programmänderungen führen". Der NDR versuche, die Auswirkungen des Warnstreiks auf seine Programme so gering wie möglich zu halten. Ein WDR-Sprecher bestätigte dem epd die Ausfälle der "Aktuellen Stunde" sowie von "WDR aktuell". Weitere Sendeausfälle gebe es aktuell nicht.

Der Aufruf der VRFF sei "sehr kurzfristig" erfolgt, kritisierte der WDR-Sprecher. "Die Kolleginnen und Kollegen, die nicht streiken, tun alles dafür, um gutes Programm im TV, Online und im Hörfunk herzustellen - mit möglichst wenig wahrnehmbaren Auswirkungen des Streiks für das Publikum", erklärte die größte ARD-Rundfunkanstalt. Die Mediengewerkschaft VRFF gehört zum dbb Beamtenbund und Tarifunion.

lwd/lnh/nbl



Zuerst veröffentlicht 04.07.2024 14:48 Letzte Änderung: 04.07.2024 15:23

Schlagworte: Medien, Rundfunk, Streiks, Gewerkschaften, VRFF, DJV, ver.di, lwd, lnh, nbl, NEU

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