Medien-Untersuchung zur EM: Nachhaltigkeit kaum Thema - epd medien

24.07.2024 11:57

Düsseldorf (epd). Laut einer Analyse der Berichterstattung über die Fußball-Europameisterschaft (EM) in Deutschland hat sich das angekündigte Nachhaltigkeits-Engagement der Veranstalter kaum niedergeschlagen. Wie das Medienanalyse-Unternehmen pressrelations am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, hätten sich nur 4,7 Prozent der analysierten Beiträge über die EM mit den sogenannten ESG-Kriterien (Environmental Social Governance) der Uefa befasst. Damit seien die Bemühungen der Uefa, die im Vorfeld die "nachhaltigste Europameisterschaft aller Zeiten" angekündigt habe, medial kaum spürbar gewesen.

Das Unternehmen pressrelations untersuchte nach eigenen Angaben die deutsche Berichterstattung rund um die EM zu den Uefa-ESG-Kriterien, die auch Bekämpfung von Rassismus und Barrierefreiheit umfassen. Insgesamt seien 63.021 Beiträge aus regionalen und überregionalen Tageszeitungen, TV-Sendern und der Fachpresse im Zeitraum vom 1. April bis zum 16. Juli 2024 analysiert worden.

Während fünf Prozent der Berichte die ESG-Kriterien thematisierten, sei der Aspekt der Sicherheitslage in 8,5 Prozent der untersuchten Beiträge aufgegriffen worden. Somit seien Themen wie das Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen durch einzelne Youtuber medial weitaus präsenter gewesen als Nachhaltigkeit oder Mobilität.

Die rund 3.000 Artikel, die sich mit den ESG-Themenfeldern der Uefa beschäftigen, wiesen der Untersuchung zufolge eine überwiegend neutrale oder negative Tonalität auf. Die Berichterstattung zum Komplex Umwelt etwa habe Anfang April Fahrt aufgenommen, als es um die Verlegung von Kunstrasen auf der Berliner Fanmeile ging. Ansonsten sei der Haupttreiber für einen eher negativen Tonfall der Themenbereich "Intelligente Mobilität" gewesen, der in 1.182 Artikeln thematisiert wurde.

Vor allem die Kurzstreckenflüge von Mannschaften oder Politikern sorgten demnach für Kritik in der Berichterstattung. Unter anderem flog das Team der Türkei von Hannover nach Hamburg, die französische Mannschaft nutzte einen 20-Minuten-Flug von Düsseldorf nach Paderborn. Die Anreise per Zug sorgte aufgrund von Infrastrukturproblemen bei der Deutschen Bahn für Negativschlagzeilen. So verpasste etwa das niederländische Team am 9. Juli seine Pressekonferenz.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

lwd



Zuerst veröffentlicht 24.07.2024 13:57 Letzte Änderung: 24.07.2024 14:51

Schlagworte: Fußball, Medien, Umwelt, NEU

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