Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Eva Schulz und Jan Lorenzen - epd medien

10.10.2024 11:21

Eva Schulz und Jan Lorenzen

Hamburg (epd). Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für kritischen Fernsehjournalismus geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Eva Schulz und Jan Lorenzen. Einen Sonderpreis erhalten Fabian Köster und Lutz van der Horst von der "heute-show" im ZDF, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Erstmals vergibt die Jury auch einen Förderpreis für junge Talente, der an den freien Journalisten Paul Schwenn verliehen wird. Alle drei Preiskategorien sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. In diesem Jahr hatte die Jury die Innenpolitik in den Fokus gestellt. Die Preise sollen am 14. November in Hamburg übergeben werden.

Preisträgerin Eva Schulz wurde mit ihrer Funk-Reihe "Deutschland3000" bekannt geworden. Sie habe sich im August mit der politischen Lage in Sachsen, Thüringen und Brandenburg beschäftigt und mit unterschiedlichen filmischen Mitteln "einen eigenen Stil geformt", so die Jury. Den Preis erhalte sie vor allem für das ZDF-Politikformat "Deutschland, warum bist Du so?".

Förderpreis für Paul Schwenn

Der freie Journalist Jan Lorenzen werde besonders für seine Leistung in den Dokumentationen "Wir waren in der AfD - Aussteiger berichten" sowie "Die große Angst: Zukunft in Ostdeutschland" ausgezeichnet. Seine Doku zu AfD-Aussteigern wurde für die direkte Art gelobt, mit diesem Thema journalistisch umzugehen. In "Die große Angst" zeige Lorenzen mit einem Autorenteam Gründe und Auswirkungen der gesellschaftlichen Spaltung in Ostdeutschland, "ohne sich dabei gängiger Klischees zu bedienen", erklärte die Jury.

Fabian Köster und Lutz van der Horst erhalten den Sonderpreis für ihr "heute-show spezial: Zwei Besserwessis im Osten". Beide Reporter hätten in der Endphase des Wahlkampfs in Sachsen und Thüringen unter anderem Absurditäten und Erkenntnisse aus modernen Wahlkämpfen präsentiert. Sie zeigten, "wie Humor und Satire benutzt werden können, um Politik und politische Rituale zu hinterfragen", erklärte die Jury.

Den neuen Förderpreis erhält der freie Journalist Paul Schwenn, der durch seine Zeit beim "ZDF Magazin Royale" bekannt geworden ist. Er gelte als gewissenhafter, vielfältiger Journalist. "Schwenn möchte dem nachgehen, was ihm ungerecht, unanständig oder unglaubhaft vorkommt. Missstände sichtbar machen, ohne Entlastendes oder Widersprüchliches auszublenden", erklärte die Jury.

Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis wird seit 1995 jährlich in Erinnerung an den Journalisten und "Tagesthemen"-Moderator Hanns Joachim Friedrichs (1927-1995) verliehen und würdigt herausragende Leistungen des kritischen Fernsehjournalismus. Die jährliche Verleihung findet wechselnd beim NDR in Hamburg und beim Westdeutschen Rundfunk in Köln statt.

lnh



Zuerst veröffentlicht 10.10.2024 13:21 Letzte Änderung: 10.10.2024 13:41

Schlagworte: Medien, Auszeichnungen, NEU

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