12.03.2025 18:00
Berlin (epd). Der unabhängige Abschlussbericht zur fehlerhaften RBB-Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar soll Ende März vorliegen. Das kündigte Intendantin Ulrike Demmer bei der konstituierenden Sitzung des neuen RBB-Rundfunkrats am Mittwoch in Berlin an. Eine vorläufige Zusammenfassung liege seit dem 5. März vor.
Der RBB hatte die Unternehmensberatung Deloitte und den früheren NDR-Journalisten Stephan Wels beauftragt, die fehlerhafte Berichterstattung über Gelbhaar zu analysieren. Demmer benannte vor dem Rundfunkrat bereits erste konkrete Konsequenzen: Dazu gehörten verpflichtende Schulungen zur Verdachtsberichterstattung und die zwingende Einbeziehung des Investigativ-Teams bei solchen Recherchen.
Der RBB sei zum Schutz aller Beteiligten an Datenschutz und Arbeitsrecht gebunden, so Demmer. Die bislang vorliegenden Ergebnisse der Untersuchungskommission könnten deshalb derzeit nicht veröffentlicht werden. Alle Fragen in diesem Zusammenhang müssten vor öffentlichen Stellungnahmen sorgfältig geklärt werden. Es gehe um "Prozesse, die hochkomplex sind".
Es stehe fest, dass "mangelnde Sorgfalt das Problem war", erklärte die Intendantin. Strukturen im RBB seien mitursächlich für die entstandenen Probleme.
Der RBB hatte vor einigen Wochen über Belästigungsvorwürfe gegen Gelbhaar berichtet, die dieser zurückgewiesen hatte. Danach hatte der Sender "schwerwiegende Fehler" bei der Berichterstattung eingeräumt und sich bei dem Politiker entschuldigt. So sei die Identität einer zentralen vermeintlichen Zeugin nicht ausreichend überprüft worden, hieß es.
Ende Februar war bekanntgeworden, dass Gelbhaar vom RBB insgesamt rund 1,7 Millionen Euro als Ausgleich für Folgen der Berichterstattung fordert. Der Sender wies die Höhe der Summe als unangemessen zurück.
lob
Zuerst veröffentlicht 12.03.2025 19:00 Letzte Änderung: 13.03.2025 09:35
Schlagworte: Medien, Rundfunk, RBB, Affären, Gelbhaar, Rundfunkrat, Demmer, lob, NEU
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