Kabinett beschließt Novelle des Filmförderungsgesetzes - epd medien

22.05.2024 14:18

Berlin (epd). Die Bundesregierung will die Bedingungen für Filmproduktionen in Deutschland verbessern. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch eine entsprechende Novellierung des Filmförderungsgesetzes. Neben einer weitgehenden Automatisierung der Produktions-, Verleih- und Kinoförderung soll die Filmförderungsanstalt (FFA) zur zentralen Einrichtung für Förderungen ausgebaut werden.

Mit dem verabschiedete Gesetzentwurf werde der deutsche Film "deutlich gestärkt", erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Ziel sei es, die Filmförderung einfacher und effizienter zu gestalten, um die Leistungsfähigkeit der deutschen Filmwirtschaft zu erhalten. So soll es beispielsweise bei der Kinoförderung eine teilautomatisierte Projektförderung geben.

Förderkommissionen werden größtenteils abgeschafft

Die Produktions- und Verleih-Förderung soll sogar komplett automatisiert werden. Dafür sollen die Förderkommissionen überwiegend abgeschafft werden. Künftig soll also keine Jury mehr über eine Finanzierung entscheiden, sondern ein automatisches Referenzmodell. Somit entscheidet auch der wirtschaftliche oder kulturelle Erfolg früherer Filme eines Filmschaffenden mit darüber, ob er die Förderung erhält oder nicht.

Weiterhin steht in dem Gesetzentwurf, dass Drehbauchautoren und Regisseure an angemessen an der Produktionsförderung beteiligt werden sollen. So sollen Anreize für diese Gruppen geschaffen werden, auch weiterhin für den Kinofilm zu arbeiten, heißt es in dem Gesetzentwurf. Die Filmförderungsanstalt will die Bundesregierung zur zentralen Einrichtung der Filmförderung ausbauen. Sie soll laut Roth autonomer handeln und so flexibler auf Marktveränderungen reagieren können.

Diversität und Inklusion sollen vorangebracht werden

Darüber hinaus sollen die Anliegen von Diversität, Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion und Antidiskriminierung mit dieser Reform vorangebracht werden. So werde es einen Diversitätsbeirat bei der Filmförderanstalt geben, besetzt mit Vertretern der Branche, welcher die FFA in Diversitätsfragen beraten wird. Das neue Filmförderungsgesetz soll zudem die Teilhabe von Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen stärken, indem der Zugang zu barrierefreien Fassungen geförderter Filme verbessert wird.

Das bisherige Filmförderungsgesetz läuft Ende des Jahres aus. Anfang 2025 soll die Novelle in Kraft treten.

kps/rks



Zuerst veröffentlicht 22.05.2024 16:18 Letzte Änderung: 22.05.2024 16:31

Schlagworte: Film, Medien, Fernsehen, NEU

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