05.07.2024 12:14
Düsseldorf (epd). Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wird in diesem Jahr nicht vergeben. Die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) beschlossen als Träger, den Preis mit einer breiteren Ausrichtung im Audiobereich weiterzuentwickeln und erst im kommenden Jahr wieder zu verleihen, wie die Film- und Medienstiftung am Freitag in Düsseldorf mitteilte.
"Der Hörspielpreis der Kriegsblinden - Preis für Radiokunst muss und wird mit der Zeit gehen, und so ist eine Neugestaltung unabdingbar", sagte der Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW, Walid Nakschbandi. "Wir wollen das erste Jahr meiner Amtszeit dafür nutzen, diesen wichtigen Preis neu aufzusetzen und größer zu machen." Im Jahr 2025 werde der Preis "größer, strahlender und übergreifender" sein. Im März hatte die Stiftung noch erklärt, die Verleihung für die zweite Jahreshälfte 2024 terminieren zu wollen.
Der DBSV-Beauftragte für den Hörspielpreis, Klaus Hahn, erklärte: "Der DBSV hat 2020 die Mitträgerschaft vom Bund der Kriegsblinden übernommen und seitdem mit der FMS den Preis weiterentwickelt." Die Neuausrichtung sei die Fortsetzung dieses Prozesses. "Damit möchten wir der Entwicklung des Audiobereichs Rechnung tragen", betonte er. "Aber auch das Genre Hörspiel wird seinen Platz in der Medienwelt der Zukunft haben."
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden prämierte bisher jährlich ein Original-Hörspiel, das in "herausragender Weise die Möglichkeit der Kunstform realisiert und erweitert". Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert.
Zuletzt hatten sich in einem offenen Brief diverse Verbände, Vereine sowie Autoren, Produzenten, Filmemacher, Kuratoren und weitere Kulturschaffende an die Stiftung und die Mitglieder des Aufsichtsrats der Stiftung gewendet und ein Aus der generellen Hörspielförderung seitens der Stiftung kritisiert. Dabei äußerten sie auch die Befürchtung eines Endes der Auszeichnung. Die Filmstiftung wies dies am Dienstag zurück. Zur Hörspielförderung erklärte sie, diese werde keineswegs eingestellt, sondern konzeptionell und organisatorisch neu aufgestellt.
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wurde 1950 vom Bund der Kriegsblinden Deutschlands (BKD) gegründet. Im Jahr 1952 wurde der Preis erstmals verliehen. Die Filmstiftung kam 1994 als zweiter Träger des Preises hinzu. Zum Jahresende 2019 zog sich der BKD aus der Trägerschaft zurück. An seine Stelle trat der DBSV.
lwd
Zuerst veröffentlicht 05.07.2024 14:14 Letzte Änderung: 05.07.2024 15:11
Schlagworte: Medien, Hörfunk, Auszeichnungen, Hörspielpreis, Filmstiftung NRW, Nakschbandi, lwd, NEU
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