NDR-Streik führt zu Ausfall der "Tagesschau" - epd medien

08.08.2024 09:46

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) in Hamburg

Hamburg, München (epd). Aufgrund eines Warnstreiks beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) ist am Donnerstag die 9-Uhr-Ausgabe der ARD-"Tagesschau" ausgefallen. Auch der Nachrichtenkanal "Tagesschau24" war von dem Streik betroffen, er sendete am Vormittag ein Ersatzprogramm, wie der NDR in Hamburg auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte.

Im Arbeitskampf mit dem NDR hatten die Gewerkschaft ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband die Beschäftigten zum Streik von Mittwoch bis Freitag aufgefordert. Die achte Tarif-Runde ist laut ver.di für den 27. August geplant.

Der bisherige Entgelttarifvertrag war Anfang dieses Jahres ausgelaufen. Ver.di fordert für die 4.400 festen und freien Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Gehalt oder Honorar. Der NDR hat laut der Gewerkschaft Entgeltsteigerungen von 7,17 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre angeboten.

Vom NDR hieß es, der Sender versuche, die Auswirkungen des Streiks auf seine Programme so gering wie möglich zu halten. Die "Tagesschau" wird in der Gemeinschaftsredaktion ARD-aktuell produziert. Diese ist beim NDR in Hamburg angesiedelt.

Streik auch beim BR

Bereits am Mittwoch kam es auch beim Bayerischen Rundfunk (BR) durch einen Warnstreik zu Auswirkungen auf das Programm des Senders. Die Gewerkschaften ver.di und Bayerischer Journalistenverband hatten von Mittwoch an einen Streik für 48 Stunden ausgerufen. Unter anderem seien die Programme verschiedener Radiosender zusammengelegt worden, teilte der BR auf seiner Homepage mit.

Der Anlass für den Streik ist die laufende Tarifrunde, bei der sich die Gewerkschaften und der BR trotz fünf Verhandlungsrunden nicht einigen konnten. Die Gewerkschaften fordern laut BR unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie eine Anhebung der gezahlten Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen um 10,5 Prozent. Auch eine verbesserte Unterstützung der Altersvorsorge für feste Freie durch einen dauerhaften Zuschuss steht auf der Liste der Forderungen der Gewerkschaften.

Nächste Verhandlungsrunde angesetzt

Der BR hatte in der fünften Runde der Gehaltstarifverhandlungen vom 8. Juli unter anderem eine Steigerung von 4,71 Prozent zum 1. Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Die Leermonate seit 1. Januar 2024 würden für die aktiven Mitarbeitenden über eine Einmalzahlung ausgeglichen. Das Angebot gelte entsprechend auch für freie Mitarbeitende.

Bei den Auszubildenden, Volontierenden und Studierenden wurde eine Erhöhung um etwa 8 Prozent angeboten. Ver.di-Gewerkschaftssekretärin Annette Greca kritisierte, das bisherige Angebot des BR biete den Beschäftigten keinen Kaufkraftausgleich, wie ihn die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in der letzten Tarifrunde erhalten hätten. Die sechste Verhandlungsrunde findet am 12. August statt.

lnh



Zuerst veröffentlicht 08.08.2024 11:46 Letzte Änderung: 08.08.2024 15:28

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Arbeit, NEU

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