Olympische Sommerspiele: Zuschauerrekorde in den USA und Europa - epd medien

29.08.2024 07:55

Der US-Basketballstar LeBron James im siegreichen Olympia-Finale gegen Frankreich

Frankfurt a.M./Paris (epd). Bei den Olympischen Spielen in Paris sind neue Zuschauerrekorde in den USA und anderen Ländern aufgestellt worden. Wichtigster Medienpartner des Internationales Olympischen Komitees (IOC) ist das US-Medienunternehmen NBCUniversal, das zum Comcast-Konzern gehört. NBCUniversal erreichte mit den Übertragungen nach eigenen Angaben durchschnittlich 30,6 Millionen Zuschauer an 17 aufeinander folgenden Tagen über NBCU, Peacock und weitere Plattformen.

Das waren 82 Prozent mehr als bei den Spielen in Tokio mit 16,9 Millionen Zuschauern, wie NBC mitteilte. Insgesamt wurden vom 26. Juli bis zum 11. August rund 7.000 Stunden Programm von den Spielen in Paris ausgestrahlt. Die USA stellten mit 40 Goldmedaillen und 126 Medaillen insgesamt das erfolgreichste Team der Sommerspiele 2024, knapp vor China mit ebenfalls 40 Goldmedaillen und 91 Medaillen insgesamt.

Streaming-Bestwert für Peacock

Mit 23,5 Milliarden von den Nutzern insgesamt gestreamten Minuten stellten der NBCU-Streamingdienst Peacock und andere NBCU-Dienste einen neuen Olympia-Rekord auf. Der Wert lag um 40 Prozent über der Zahl der gestreamten Minuten bei den Sommerspielen 2020/21 und den Winterspielen 2022 zusammen, wie das Unternehmen mitteilte.

Das Sportereignis mit den meisten Olympia-Zuschauern in den USA war der 98:87-Sieg der USA gegen Frankreich im Basketball-Finale der Herren am 10. August mit 19,5 Millionen Zuschauern bei NBCU. Die Eröffnungszeremonie am 26. Juli sahen 28,6 Millionen Zuschauer bei NBCU, die Abschlusszeremonie am 11. August 20,8 Millionen Zuschauer bei NBCU.

Der zweitwichtigste Medienpartner des IOC ist das US-Medienunternehmen Warner Bros. Discovery, das 2015 für 1,3 Milliarden Euro die Olympia-Rechte für Europa von 2018 bis 2024 erworben hatte. Warner Bros. Discovery verzeichnete bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 auf allen Plattformen - frei empfangbares Fernsehen, Pay-TV, Streaming, Web und Social Media - nach eigenen Angaben Rekordwerte. Angetrieben wurde dies auch durch den Launch des neuen WBD-Streaming-Services Max in 25 europäischen Märkten.

Discovery verzeichnet Abonnentenwachstum

Mehr als 215 Millionen Menschen in Europa sahen Olympia-Inhalte auf den Plattformen von Warner Bros. Discovery. Das war ein Plus von 23 Prozent gegenüber 2020/21 (kumulative Reichweite). Es gab ein beträchtliches Wachstum bei den Abonnenten in allen großen Markten in Europa, besonders in Frankreich, Italien, Polen, Schweden und Großbritannien.

Die Reichweite umfasste die Streamingdienste Max und Discovery+ sowie die Eurosport-TV-Kanäle und frei empfangbare Sender in Norwegen (TV Norge), Schweden (Kanal 5) und Finnland (Kutonen, TV 5). Mehr als sieben Milliarden Minuten wurden während der Spiele gestreamt, sechs Mal so viele wie 2020/21.

In Deutschland übertrugen sowohl Eurosport als auch ARD und ZDF, die im Sommer 2017 eine Sublizenz von Discovery erworben hatten. Die öffentlich-rechtlichen Sender zeigten sich sehr zufrieden mit dem Zuspruch der Zuschauerinnen und Zuschauer.

60 Millionen Franzosen verfolgten Olympia

Zuschauerrekorde gab es auch bei Gastgeber Frankreich, der in der Medaillenwertung mit 16 Goldmedaillen (bei insgesamt 64 Medaillen) den fünften Platz nach Japan mit 20 und Australien mit 18 Goldmedaillen belegte und damit das stärkste europäische Land war. Nach Angaben des Forschungsunternehmens Médiamétrie sahen rund 60 Millionen Franzosen (von insgesamt 68 Millionen) die Olympischen Spiele beim öffentlich-rechtlichen France Télévisions. Die Hörfunksender Radio France und RMC und die Zeitungen verzeichneten ebenfalls ein starkes Nutzerwachstum während der zwei Olympia-Wochen.

Die Eröffnung der Spiele auf der Seine am 26. Juli war mit 23,2 Millionen Zuschauern bei einem Marktanteil von 81,5 Prozent auf France2 die meistgesehene Fernsehsendung in Frankreich seit dem Finale der Fußball-WM im Dezember 2022 in Katar -Argentinien gegen Frankreich - mit 24,1 Millionen Zuschauern auf TF1. Die Abschlusszeremonie am 11. August im Stade de France sahen 17,1 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 77,3 Prozent auf France 2.

Das meistgesehene Olympia-Sportereignis in Frankreich war der Gewinn der vierten Goldmedaille durch den französischen Schwimmstar Léon Marchand am 2. August mit 14,5 Millionen Zuschauern. Den Gewinn seiner zwei Goldmedaillen am 31. Juli sahen zuvor 13,5 Millionen Zuschauer.

800-Meter-Finale in Großbritannien populär

Platz sechs in der Länderwertung belegten in Paris die Niederlande mit 15 Olympiasiegen (bei insgesamt 34 Medaillen). Die meisten Zuschauer erreichte dort die Eröffnungszeremonie am 26. Juli mit 2,86 Millionen Zuschauern bei einem Marktanteil von 56,6 Prozent im öffentlich-rechtlichen TV-Kanal NPO1. Meistgesehenes Olympia-Sportereignis in den Niederlanden war der Gewinn der dritten Goldmedaille durch Harrie Lavreysen im Keirin-Radsport am 11. August mit 1,68 Millionen Zuschauern bei einem Marktanteil von 78,0 Prozent auf NPO1.

Siebenter der Nationen-Wertung in Paris wurde Großbritannien mit 14 Goldmedaillen. 36,1 Millionen britische Fernseh-Zuschauer - 59 Prozent der britischen Bevölkerung - sahen das Angebot der öffentlich-rechtlichen BBC im Fernsehen (15 Minuten und mehr). Mit 218 Millionen Streams online erzielte BBC Sport einen neuen Rekord bei der Olympia-Berichterstattung. 2020/21 waren es 104 Millionen Streams gewesen.

Am populärsten bei den Sportereignissen war in Großbritannien das 800-Meter-Finale der Damen mit dem Sieg der britischen Läuferin Keely Hodgkinson (9,1 Millionen Zuschauer auf BBC One und im BBC iPlayer). Die Eröffnungszeremonie sahen 7,1 Millionen Zuschauer auf BBC One, die Abschlusszeremonie 5,6 Millionen Zuschauer auf BBC One.

ebe



Zuerst veröffentlicht 29.08.2024 09:55

Schlagworte: Medien, Einschaltquoten, Marktanteile, Medienforschung, Sport, Olympia, Paris, ebe

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