12.09.2024 11:47
Berlin (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat am Donnerstag in Berlin Empfehlungen eines Bürgerrats für den Umgang mit Desinformation entgegengenommen. Das aus rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bestehende Gremium empfiehlt unter anderem die Regulierung Künstlicher Intelligenz, Transparenz-Vorgaben für Soziale Netzwerke, eine klare Trennung von Sachberichterstattung und Meinungsbeiträgen in den Medien und für den Bildungssektor die Vermittlung und Förderung von Medienkompetenz und kritischem Denken.
Der Bürgerrat stützt sich für seine Empfehlung von 28 konkreten Maßnahmen auf mehr als 3.000 Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern, die sich nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung mit Vorschlägen an dem Projekt "Forum gegen Fakes - Gemeinsam für eine starke Demokratie" beteiligt und über die Ideen abgestimmt hatten. Zwischen Ende Januar und Anfang April dieses Jahres hatten sich im Rahmen des Projekts rund 424.000 Menschen online zu Wort gemeldet.
Rund drei Viertel der Vorschläge befassten sich mit den Bereichen "Bildung und Sensibilisierung", "Medienpraxis" und der "Rolle sozialer Netzwerke". In ihren Kommentaren hätten die Menschen den engen Zusammenhang zwischen Desinformation und Misstrauen in das demokratische System thematisiert, hieß es seitens der Bertelsmann-Stiftung.
Das Bürgergutachten soll nun mit Politik, Medien und Zivilgesellschaft diskutiert werden. Die Bundesregierung will es nach den Angaben von Faeser für die Erarbeitung einer Strategie gegen Desinformation nutzen. Es gehe um nichts Geringeres als den Schutz der Demokratie, erklärte die SPD-Politikerin. Neben der Bertelsmann-Stiftung waren auch die Stiftung Mercator mit Sitz in Essen sowie die Umweltstiftung des Hamburger Unternehmers Michael Otto an dem Anti-Fake-News-Projekt beteiligt.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
bm/lwd
Zuerst veröffentlicht 12.09.2024 13:47 Letzte Änderung: 12.09.2024 15:02
Schlagworte: Medien, Internet, NEU
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