Deutschlandradio meldet Jahresüberschuss von 17,4 Millionen Euro - epd medien

25.09.2024 08:28

Überschuss statt Fehlbetrag - das Deutschlandradio hat im Jahr 2023 einen positiven Jahresabschluss erwirtschaftet. Erwartet worden war ein Minus.

Deutschlandradio-Funkhaus in Köln

Köln (epd). Gesunkene Kosten und gestiegene Erträge haben dem Deutschlandradio 2023 einen Jahresüberschuss von 17,4 Millionen Euro beschert. Auswirkungen hatten insbesondere höhere Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag sowie gesunkene Aufwendungen für Personal, Programm und Verbreitung, wie der Deutschlandradio-Hörfunkrat am 20. September in Köln mitteilte. Im Vergleich zum im Wirtschaftsplan 2023 prognostizierten Fehlbetrag von 13,3 Millionen Euro fiel das Ergebnis damit um 30,7 Millionen Euro besser aus.

Insgesamt standen Erträge in Höhe von 283,6 Millionen Euro Aufwendungen in Höhe von 266,2 Millionen gegenüber. Mit Abstand größter Einnahmeposten waren die Erträge aus Rundfunkbeiträgen. Sie lagen mit 259,5 Millionen Euro gut zwölf Millionen Euro über denen des Jahres 2022 (247,4 Millionen Euro). Die Ausgaben für Löhne und Gehälter sanken von 55,8 auf 55,5 Millionen Euro. Dagegen gab es einen deutlichen Anstieg bei den Aufwendungen für die Altersversorgung. Diese betrugen 11,0 Millionen Euro im Jahr 2023, im Vorjahr hatten sie noch bei 3,9 Millionen Euro gelegen.

Pensionsverpflichtungen als Risiko

Mit Blick auf die finanziellen Risiken heißt es im Konzernlagebericht, dass für Deutschlandradio nach wie vor eine erhebliche Deckungslücke zwischen dem Gegenstandswert der Pensionsverpflichtungen auf der einen Seite und dem tatsächlichen Marktwert auf der anderen Seite besehe. Die Finanzierung der ungedeckten Verpflichtungen habe höchste Priorität. Man begegne dem Risiko durch eine zweckgebundene, langfristige Kapitalanlage.

Nach der Genehmigung des Abschlussberichts entlastete der Hörfunkrat den Deutschlandradio-Intendanten Stefan Raue für das zurückliegende Geschäftsjahr einstimmig. Im Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 wurden Erträge von 257,7 Millionen Euro und Aufwendungen von 288,2 Millionen Euro veranschlagt. Das bedeutet erneut einen prognostizierten Fehlbetrag, der mit 12,5 Millionen Euro in ähnlicher Höhe wie der für 2023 liegt.

Qualitätssicherung im Fokus

Das Gremium befasste sich zudem mit der Weiterentwicklung seines Leitfadens zur Qualitätssicherung der Programme. Das Regelwerk formuliert Standards, Zuständigkeiten und Verfahren bei der Kontrolle des journalistischen Angebots durch das Gremium. "Mit dem Qualitätssicherungsleitfaden wollen wir den Auftrag aus dem Medienstaatsvertrag weiter konkretisieren und ein praktikables und effizientes Verfahren für die anspruchsvollen Aufgaben etablieren", sagte die Hörfunkratsvorsitzende Katrin Hatzinger. Wenn der Deutschlandradio-Verwaltungsrat den Leitfaden bestätigt, soll das Regelwerk im Dezember beschlossen werden.

Der Deutschlandradio-Hörfunkrat hat 45 Mitglieder mit Vertreterinnen und Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen, der Länder und des Bundes. Das Aufsichtsgremium stellt die Richtlinien für die Sendungen von Deutschlandradio auf, überwacht deren Einhaltung gemäß der im Staatsvertrag aufgeführten Grundsätze und berät den Intendanten in Programmfragen.

koe



Zuerst veröffentlicht 25.09.2024 10:28

Schlagworte: Medien, Hörfunk, Finanzen, Deutschlandradio, Jahresbilanz, koe

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