Streiks führen zu Programmeinschränkungen bei Öffentlich-Rechtlichen - epd medien

25.09.2024 13:34

Frankfurt a.M. (epd). Erneute Warnstreiks haben am Mittwoch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu Einschränkungen des Programms geführt. So waren beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) und beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) mehrere Hörfunksender betroffen. Die Gewerkschaft ver.di, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) und die Mediengewerkschaft VRFF hatten die Beschäftigten bei mehreren ARD-Anstalten und beim ZDF aufgrund stockender Tarifverhandlungen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Auf NDR Info entfielen am Morgen zwischen 7 und 9 Uhr die Nachrichten zur halben Stunde, zur vollen Stunde wurden sie von NDR 2 übernommen, wie der Sender auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte. Auf NDR Schlager waren zwischen sieben und acht Uhr keine Nachrichten zu hören. Beim WDR gab es Auswirkungen unter anderem bei den regionalisierten Nachrichten auf WDR 2 und 4. Bei WDR 3 sei am Morgen nur Musik gesendet worden. Beim ZDF hieß es am Mittag, es gebe zurzeit keine Einschränkungen. Das Programm laufe regulär.

Positionen deutlich auseinander

Die Positionen von Gewerkschaften und Arbeitgebern liegen bei den Tarifverhandlungen noch deutlich auseinander. Ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 10,5 Prozent sowie Mindesterhöhungen von 500 Euro bzw. von 250 Euro für Auszubildende. Die Rundfunkanstalten bieten dagegen nach ver.di-Angaben innerhalb eines dreijährigen Tarifabschlusses bisher lediglich knapp 2,4 Prozent pro Jahr an.

Der NDR hat nach eigenen Angaben ein Angebot unterbreitet, das unter anderem lineare Vergütungssteigerungen mit einer Erhöhung von insgesamt 7,3 Prozent, Einmalzahlungen und weiteren Komponenten enthält. Die nächste Tarifverhandlung beim NDR findet am 8. Oktober statt. Der WDR erklärte, mit seinem Angebot einer Gehaltserhöhung für feste und freie Mitarbeiter von insgesamt mehr als 7 Prozent für drei Jahre sei der Sender an die Grenzen des finanziell Machbaren gegangen.

Auch beim SWR waren die Beschäftigten am Mittwoch zum Streik aufgerufen. Ver.di hatte den Sender vor zwei Wochen zu einer Tarifschlichtung aufgefordert, nachdem in neun Verhandlungsrunden seit Januar kein Ergebnis erzielt werden konnte. Demnach soll ein neutraler Schlichter zwischen den Parteien vermitteln. Der SWR lehnt nach Gewerkschaftsangaben diese Forderung bislang ab.

lnh/lwd/fu



Zuerst veröffentlicht 25.09.2024 15:34 Letzte Änderung: 25.09.2024 16:05

Schlagworte: Medien, Arbeit, Streik, ver.di, DJV, NDR, WDR, lnh, lwd, fu, NEU

zur Startseite von epd medien