30.09.2024 13:09
Köln (epd). Der WDR-Rundfunkrat fordert mit Blick auf die anstehenden Beratungen über den Haushalt 2025 klare strategische Sparmaßnahmen, die sich an den Unternehmenszielen orientieren. Weil die empfohlene Erhöhung des Rundfunkbeitrags den von der ARD angemeldeten Finanzbedarf nicht decke und zudem die Umsetzung durch die Politik nicht sicher sei, müsse der WDR erhebliche Einsparungen vornehmen, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums zur Sitzung vom 27. September.
Zugleich dürften die Sparmaßnahmen die Qualität der Programmangebote nicht gefährden. Strategische Investitionen müssten die Zukunftsfähigkeit des Senders sichern, forderte der Rundfunkrat.
Das Gremium verwies darauf, dass zur Sicherung der finanziellen Stabilität unter anderem eine intensivere Zusammenarbeit innerhalb der ARD angestrebt werde. Dies solle durch die ARD-Reformagenda erreicht werden, die für den Zeitraum 2025 bis 2028 ein Umschichtungsvolumen von 250 Millionen Euro vorsieht. Man erwarte, dass die finanziellen Auswirkungen dieser Maßnahmen auf den WDR klar beziffert werden, forderte der Rundfunkrat.
WDR-Intendant Tom Buhrow fasste in der Rundfunkratssitzung die Vorschläge der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten für einen Reformstaatsvertrag zusammen, wie das Gremium weiter mitteilte. Er nannte dabei unter anderem stärkere Beschränkungen bei der sogenannten Presseähnlichkeit öffentlich-rechtlicher Digitalangebote. Bezüglich der Sportberichterstattung solle der Breitensport stärker verankert und die Sportrechtekosten beschränkt werden, so Buhrow.
In der Sitzung wurden zudem wurden sieben Mitglieder für den nächsten Verwaltungsrat des WDR gewählt. Wiedergewählt wurden Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen und früherer Staatskanzleichef in Sachsen, die frühere NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter, der Geschäftsführende Gesellschafter und Partner bei der Essener Wirtschaftsprüfungsfirma Korthäuer & Partner, Arno Prangenberg, sowie die Naturwissenschaftlerin und Journalistin Claudia Schare.
Neu dabei sind Rasmus C. Beck, Sebastian Fornefeld und Caja Thimm. Der Personalrat entsendet zwei weitere Mitglieder. "Wir setzen im WDR auf eine sorgfältige und unabhängige Kontrolle durch die Aufsichtsgremien, die den Sender vor Fehlentwicklungen bewahrt und seine Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft stärkt", sagte der Rundfunkratsvorsitzende Rolf Zurbrüggen.
Der WDR-Intendant legt dem Verwaltungsrat vor Beginn des Haushaltsjahres die Entwürfe des jährlichen Haushaltsplans sowie der mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplanung vor. Der Verwaltungsrat berät die Entwürfe und legt sie mit einer Stellungnahme dem Rundfunkrat vor. Dieser stellt den Haushaltsplan abschließend fest und beschließt gleichzeitig die mittelfristige Finanz- und Aufgabenplanung.
koe
Zuerst veröffentlicht 30.09.2024 15:09
Schlagworte: Medien, WDR, Rundfunkrat, Buhrow, Verwaltungsrat, koe
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