23.10.2024 10:31
Berlin (epd). Angesichts des bevorstehenden Haftantritts von zwei Reporterinnen im Iran ruft der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die Bundesregierung zu einer diplomatischen Intervention auf. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) müsse ihre diplomatischen Möglichkeiten für die Freilassung der Journalistinnen ausschöpfen, verlangte der DJV am Mittwoch in Berlin.
Elaheh Mohammadi und Niloofar Hamedi hatten als erste Journalistinnen über den gewaltsamen Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini im Jahr 2022 im Polizeigewahrsam berichtet. Der Fall löste landesweite Proteste aus.
Ein iranisches Gericht verurteilte Mohammadi und Hamedi unter anderem wegen Propaganda und Absprachen gegen die nationale Sicherheit zu fünf Jahren Haft. Nach DJV-Angaben sollen sie in diesen Tagen ihre Haftstrafe antreten, nachdem sie zunächst im Januar gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden waren.
"Die beiden Journalistinnen haben mit ihrer Berichterstattung Geschichte geschrieben", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. Sie hätten die Pflicht zur Aufklärung ernst genommen, die alle kritischen und unabhängigen Journalistinnen und Journalisten weltweit hätten. "Fünf Jahre Haft sind ein Akt der Barbarei."
Meldung aus dem epd-Basisdienst
fu
Zuerst veröffentlicht 23.10.2024 12:31
Schlagworte: Iran, Medien, Verbände, Bundesregierung
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