Agnes, Weißmann und Biancolli neu im Executive Board der EBU - epd medien

17.12.2024 11:38

RAI-Vorstandsmitglied Simona Agnes ist neu im Executive Board der EBU

Lausanne (epd). Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat ihre Führung erneuert und den französisch-deutschen Fernsehsender Arte als Mitglied aufgenommen. Drei der elf Mitglieder des Executive Boards wurden für den Zeitraum von Januar 2025 bis Dezember 2026 neu gewählt, wie der Zusammenschluss öffentlicher Sender am 5. Dezember mitteilte. Dabei handelt es sich um RAI-Vorstandsmitglied Simona Agnes, ORF-Generaldirektor Roland Weißmann und Nathalie Biancolli, Generaldirektorin des 2023 neu gegründeten Senders TV Monaco.

Das Board ist verantwortlich für Strategie und Politik der EBU. Die drei neuen Mitglieder lösen die frühere RAI-Präsidentin Marinella Soldi, den ehemaligen Generaldirektor der Schweiter SRG SSR, Gilles Marchand, und Giacomo Ghisani von Radio Vatikan ab. Bei der 93. EBU-Generalversammlung in Lausanne wurden außerdem sechs Board-Mitglieder wiedergewählt, darunter Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks.

Spitze bereits im Juli wiedergewählt

Bereits auf der 92. Generalversammlung im Juli waren EBU-Präsidentin Delphine Ernotte Cunci, Präsidentin von France Télévisions, und EBU-Vizepräsidentin Cilla Benkö, Generaldirektorin beim Schwedischen Radio SR, für zwei Jahre bestätigt worden. Ernotte Cunci ist seit 2015 Präsidentin von France Télévisions und seit Oktober 2020 EBU-Präsidentin. "Ich verspreche, immer für unsere Unabhängigkeit von allen Mächten zu kämpfen", erklärte sie in Lausanne. "Dieser Kampf ist entscheidend für die Meinungsfreiheit, für eine nachhaltige Finanzierung und angemessene Bedeutung unserer öffentlich-rechtlichen Medien."

Benkö ist seit 2012 Generaldirektorin des Schwedischen Radios. Sie gehört seit 2010 dem Executive Board der EBU an, im November 2023 wurde sie zur EBU-Vizepräsidentin gewählt.

Arte-Expertise bei multilingualen Programmen

Der öffentlich-rechtliche Kulturkanal Arte, an dem ARD und ZDF mit insgesamt 50 Prozent beteiligt sind, wurde am 5. Dezember als neues EBU-Mitglied aufgenommen. Durch den Beitritt erweitere Arte sein Netzwerk und erwerbe Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und den Wissenserwerb mit den europäischen öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern, hieß es. Als Teil der EBU-Gemeinschaft werde ARTE seine Expertise bei multilingualen und cross-kulturellen Programmen zum Austausch von Ideen und Koproduktionen einbringen

EBU-Generaldirektor Noel Curran erklärte: "Die Hingabe von Arte an grenzüberschreitende kulturelle Programme hoher Qualität ergänzt unsere kollektive Mission, die öffentlich-rechtlichen Medien auf dem Kontinent zu stärken und zu fördern." Die Mitgliedschaft werde die Fähigkeit der EBU verstärken, "Innovationen und tiefere Verbindungen über Grenzen hinweg voranzubringen".

113 ordentliche Mitglieder

Die EBU hat 113 ordentliche Mitglieder in 56 Ländern Europas und des Mittelmeerraums. Dazu kommen noch 31 assoziierte Mitglieder in Asien, Afrika, Australien und Amerika. Die EBU-Mitglieder veranstalten insgesamt rund 2.000 Fernseh-, Hörfunk- und Online-Kanäle und erreichen damit nach Angaben des Verbunds mehr als eine Milliarde Nutzer in aller Welt.

Deutschland ist seit 1952 mit der ARD in der EBU vertreten, das ZDF ist seit 1963 Mitglied. Die ARD stellte bisher zweimal den EBU-Präsidenten: Von 1983 bis 2000 stand Albert Scharf (BR), von 2007 bis 2008 Fritz Pleitgen (WDR) an der Spitze.

ebe



Zuerst veröffentlicht 17.12.2024 12:38

Schlagworte: Medien, Europa, EBU, ebe, Agnes, Weißmann, Biancolli

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