Zweites privates Regionalfernsehen für Hamburg startet im Februar - epd medien

22.01.2025 08:40

Hamburg (epd). Hamburg bekommt ein zweites privates Regionalfernsehprogramm: Der Unternehmer und Ex-HSV-Präsident Jürgen Hunke sowie der ehemalige Endemol-Geschäftsführer Borris Brandt starten im Februar "Hamburg.live". Das Angebot solle mit lokaler Berichterstattung Gemeinschaft herstellen, sagte Brandt dem epd. Studio und Redaktionsräume befinden sich in Hunkes Villa am Mittelweg. Geschäftsführer sind sowohl Hunke als auch Brandt.

Hunke hatte 2022 zusammen mit Medienunternehmer Frank Otto Hamburgs erstes privates Regional-TV Hamburg1 aus der Insolvenz gerettet. 2023 verkauften Hunke und Otto den Sender an das von Seyhan Yigit geführte Berliner Unternehmen Godd Media, Brandt übernahm kurzzeitig die Geschäftsführung von Hamburg1.

Ausstrahlung via Kabel und Internet

Als Regionalprogramm solle Hamburg.live Menschen "anfassbar" machen, sagte Programmchef Brandt. "Und zwar nicht unbedingt die in der ersten Reihe, sondern auch die in der zweiten, dritten und vierten Reihe." Der örtliche Abgeordnete interessiere mehr als der Bundespolitiker, "das Schlagloch vor meiner Tür mehr als der Sack Reis in Pakistan".

Als offizielles Startdatum im Kabel nannte Brandt den 20. Februar. Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein hat "Hamburg.live" als Fernsehvollprogramm lizenziert. Auch als Livestream wird der Sender zu sehen sein, beispielsweise auf Youtube, wo bereits ein Teststream läuft. Zudem stehen dort erste Sendungen zum Abruf bereit - von der Morningshow "Moin! Moin!" bis zu "Bob's Late Night Show", beide moderiert von Brandt.

Finanzierung über "Unternehmen und Persönlichkeiten"

Wichtigstes Format werde "Das denkt Hamburg" sein, so Brandt. Dazu sollen Reporter "jeden Tag rausgehen, mit den Menschen sprechen und sich einen Eindruck davon verschaffen, wie die Stimmung in der Stadt ist". Von der Haltung her möchte Brandt "null komma null politisch korrekt" sein und "null komme null in irgendeine Richtung, ob links, rechts, oben, unten, dick, dünn" gehen. "Ich möchte Vielfalt haben, ich möchte die Breite der Berichterstattung haben", sagte Brandt.

Zum Start beschäftigt "Hamburg.live" den Angaben zufolge neun Mitarbeitende. Hinzu kommen freie Kolleginnen und Kollegen. Zur Finanzierung des Projekts sagte Brandt: "Ich gehe davon aus, dass es in Hamburg genug Unternehmen und Persönlichkeiten gibt, die uns entsprechend begleiten." Diese könnten bei Hamburg.live zum Beispiel Mediendienstleistungen in Auftrag geben: "Wir können jede Form von Image- und Industriefilmen und alles, was dazugehört, produzieren."

lnh



Zuerst veröffentlicht 22.01.2025 09:40

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Journalismus, Hamburg.live, Hunke, Brandt, Hamburg, lnh

zur Startseite von epd medien