18.02.2025 08:47
Mainz (epd). Die Vertreter der Bundesländer im ZDF-Fernsehrat haben 2024 häufiger an den Sitzungen des Aufsichtsgremiums teilgenommen als in den beiden Vorjahren. Der epd wertete die Präsenzlisten der Plenums- und Ausschusssitzungen im Jahr 2024 aus und ermittelte eine Anwesenheitsquote von durchschnittlich 70 Prozent. In den Jahren 2023 und 2022 hatte die Teilnahmequote der 16 Ländervertreter im Schnitt bei jeweils 56 Prozent gelegen. Insgesamt hat der Fernsehrat, der das Programm des ZDF kontrolliert, 60 Mitglieder.
Die Anwesenheit der Ländervertreter war aber auch 2024 unterdurchschnittlich. Die Quote für alle Fernsehratsmitglieder betrug im Schnitt 81 Prozent. Sie stieg damit 2024 im Vergleich zu den beiden Vorjahren geringfügig an, damals hatte sie jeweils bei 78 Prozent gelegen.
Zehn Bundesländer entsandten Politiker in den Fernsehrat, vor allem Minister. Drei Länder lassen sich durch ehemalige Politikerinnen vertreten. Berlin, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz entsandten ihre Regierungssprecherinnen, die im vorigen Jahr jeweils an allen Sitzungen teilnahmen.
Auf die niedrigsten Quoten kamen 2024 die Abgesandten der Länder Schleswig-Holstein und Bremen. Die schleswig-holsteinische Bildungs-Staatssekretärin Dorit Stenke (parteilos) nahm nur an drei von elf Sitzungen teil und kam damit auf eine Quote von 27 Prozent. Die Bremer Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) nahm an zwei von fünf Sitzungen teil und erreichte 40 Prozent. Die Vertreter der übrigen elf Länder hatten Anwesenheitsquoten von 56 bis 86 Prozent.
Dem ZDF-Fernsehrat gehören auch zwei Vertreter des Bundes an: Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und der frühere Außenminister Heiko Maas (SPD), der heute als Rechtsanwalt arbeitet. Paus wie auch Maas nahmen 2024 laut der Auflistung nur an einem Drittel der Sitzungen teil. 2023 hatte die Quote für Paus noch bei 71 Prozent gelegen, bei Maas waren es 80 Prozent gewesen.
2024 kamen 23 der 60 Fernsehratsmitglieder auf eine Anwesenheitsquote von 100 Prozent bei den Plenums- und Ausschusssitzungen. Der Fernsehrat hat seit Juli 2024 vier Ausschüsse, zuvor waren es sechs. Die meisten Sitzungen absolvierten Katrin Kroemer, die vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) entsandt wird, und Christoph Becker, der die Interessen der Musikwirtschaft vertritt. Beide nahmen an allen 17 Sitzungen teil. Kroemer ist erste stellvertretende Fernsehratsvorsitzende, Becker weiterer Stellvertreter.
Die Fernsehratsvorsitzende Gerda Hasselfeldt nahm an 12 von 13 Sitzungen teil und kam damit auf eine Teilnahmequote von 92 Prozent. Die ehemalige CSU-Bundesministerin wird vom Deutschen Roten Kreuz in den Fernsehrat entsandt. Claudia Conen, weitere stellvertretende Vorsitzende (entsandt von der Europaunion Deutschland), nahm an 14 von 17 Sitzungen teil und kam damit auf 82 Prozent. Die niedrigste Quote hatte im vorigen Jahr mit 27 Prozent neben Doris Stenke noch Laura-Kristine Krause, Geschäftsführerin der Organisation More in Common in Deutschland.
Beim ZDF-Verwaltungsrat lag nach Angaben des Gremiums im Jahr 2024 die durchschnittliche Teilnahmequote an den Plenums- und Ausschusssitzungen bei 86 Prozent. In den beiden Vorjahren waren es jeweils im Schnitt 87 Prozent gewesen. Dem Verwaltungsrat, der für die Finanzkontrolle des ZDF zuständig ist, gehören zwölf Mitglieder an. Das Gremium hat drei Ausschüsse. Es gab bis zu 18 Sitzungstermine im vorigen Jahr.
Auf eine Sitzungsteilnahme von 100 Prozent kamen 2024 sechs Verwaltungsratsmitglieder. Drei von ihnen waren jeweils bei 18 Sitzungen anwesend: Bärbel Bergerhoff-Wodopia sowie die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Peter Heesen und Barbara Thomaß. Die ZDF-Verwaltungsratsvorsitzende Malu Dreyer (SPD), frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin, nahm an sieben von sieben Sitzungen teil. Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) war an sieben von sieben Sitzungen anwesend. Auf nur 60 Prozent Teilnahmequote kamen der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne) und die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD).
vnn
Zuerst veröffentlicht 18.02.2025 09:47 Letzte Änderung: 19.02.2025 14:48
Schlagworte: Medien, Fensehen, Aufsicht, ZDF, Fernsehrat, Gremien, vnn, Nünning, NEU
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