13.03.2025 06:20
München (epd). Der Bayerische Rundfunk (BR) konkretisiert seine angekündigten Sparpläne, mit denen der Sender eine jährliche Finanzierungslücke von rund 70 Millionen Euro schließen will. Vorgesehen sei unter anderem, in der Programmdirektion Information bis zum Sommer dieses Jahres Stellen im Umfang von 50 Vollzeit-Äquivalenten abzubauen, teilte der Sender auf epd-Nachfrage mit. Das seien etwa drei Prozent der festen und fest-freien Arbeitsverhältnisse in dieser Programmdirektion.
Im Oktober 2024 hatte BR-Intendantin Katja Wildermuth Einsparmaßnahmen angekündigt. Demnach bleiben weiterhin alle Sachkostenetats eingefroren. Zusätzlich muss jede Direktion drei Prozent ihres Etats einsparen. Umzusetzen sei dies allerdings "nicht nach dem Rasenmäherprinzip, sondern anhand klug vorbereiteter, strategischer Kriterien", so die Intendantin.
In der Programmdirektion Kultur etwa ließen sich "die Budget-Vorgaben derzeit vornehmlich im Bereich der Sachkosten erreichen", erklärte der Sender. Gemeint ist, dass durch die Streichung von Neuproduktionen, etwa des "Komödienstadels", Kosten gesenkt werden können.
Der Abbau der Arbeitsplätze in der Programmdirektion Information erfolge sozialverträglich, so der BR. Beispielsweise würden Stellen, die im Zuge des Generationswechsels frei würden, nicht nachbesetzt. Betriebsbedingte Kündigungen oder einen Nachbesetzungsstopp gebe es aber nicht. Dier Sender steht nach eigenen Angaben personell vor einem Umbruch: In den nächsten fünf bis sechs Jahren verabschiede sich die Hälfte der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand.
Der BR setzt außerdem weiter auf die digitale Transformation. Das bedeute "ein konsequentes strategisches Umschichten zugunsten neuer digitaler Angebote", hieß es. Der Medienwandel bringe neue Aufgaben und Berufsbilder mit sich. Dafür werde "gut ausgebildeter Nachwuchs" gebraucht. Daher sei die Anzahl der Volontariate auf 24 pro Jahr verdoppelt worden. Den Volontären und auch den Auszubildenden stelle man bei erfolgreichem Abschluss eine Perspektive im BR in Aussicht.
Beim BR verzichteten im Dezember die Intendantin und die fünf Direktoren auf eine Erhöhung ihrer außertariflichen Gehälter, wie der Sender auf epd-Nachfrage mitteilte. Ende 2024 waren laut Tarifabschluss die Gehälter und Honorare um 4,71 Prozent angehoben worden. Außerdem erhielten die festangestellten und festen freien Mitarbeiter, die in Vollzeit arbeiten, eine Einmalzahlung von 3.000 Euro. Auch auf diese Einmalzahlung verzichteten die Geschäftsleitungsmitglieder.
Im Rahmen des Tarifabschlusses wurde eine zweite Erhöhung der Gehälter und Honorare vereinbart. Diese steigen zum 1. Januar 2026 um zusätzlich 1,23 Prozent an. Um diesen Betrag würden auch die Bezüge der Geschäftsleitungsmitglieder angehoben, hieß es.
ARD-Programmdirektorin Christine Strobl und ihre Stellvertreter Oliver Köhr und Sophie Burkhardt verzichteten Ende 2024 ebenso auf das Gehaltsplus und die Einmalzahlung. Auch bei ihnen werden Anfang 2026 die Bezüge um 1,23 Prozent angehoben. Der BR-Verwaltungsrat begrüßte, dass die Mitglieder der BR-Geschäftsleitung und die ARD-Programmdirektorin und ihre beiden Stellvertreter Ende 2024 auf das Gehaltsplus verzichteten.
Die Rundfunkanstalt erklärte auf epd-Anfrage, die Geschäftsleitung leiste dadurch einen Beitrag in Zeiten, die für den BR wirtschaftlich herausfordernd seien. Von der ARD-Programmdirektion hieß es ergänzend, deren Geschäftsführung habe "im Geleit mit der Geschäftsleitung des BR verzichtet". Bereits vor rund zwei Jahren hatten die BR-Geschäftsleitung und die Geschäftsführung der ARD-Programmdirektion auf Einkommenssteigerungen verzichtet.
vnn
Zuerst veröffentlicht 13.03.2025 07:20
Schlagworte: Medien, Rundfunk, BR, Finanzen, Wildermuth, vnn
zur Startseite von epd medien