25.07.2024 10:03
Medienwandel und Medienvielfalt
epd "Die Schon-Gesehenen kämpfen in Wissens- und Sportspielen in Thailand und am Strand um Geld." Wer den Medienwandel beschreibt, springt in eine Zentrifuge. Es geht um Beschleunigung und Trägheit, um Innen und Außen, um Vereinendes und Trennendes, um Dinge, die sich im Kreis zu drehen scheinen. Das Zitat hat die Journalistin Anna Prizkau zur Beschreibung einer Parallelwelt verwandt, die Prominenz auf- und abbaut, Bühnen schafft und verwandelt, Hierarchien der Aufmerksamkeit mit einem modernen Show-Söldnerwesen unterfüttert und damit immer wieder versucht, doch noch nicht am Ende zu sein.
Parallelwelten gibt es viele: Eine Nachricht mäandert durch die Kanäle der elektronischen Welt, über die modernen Schleusenwärter (Gatekeeper) wird viel spekuliert, Vertrauen steht ständig auf dem Prüfstand. Ein Bild wiederum mag mehr als tausend Worte sagen. Aber, bildlich gesprochen, ist es immer häufiger Ausgangspunkt eines großen Rätselratens. Wir sind alle zu kleinen Mediendetektiven geworden, die etwas entlarven möchten. Manchmal könnte man meinen, dass sich diese Neugier zum Selbstzweck entwickelt. Wahrheit wirkt zu banal, das kann es nicht geben.
Die dramatisierte Gesellschaft, die Raymond Williams bereits zu Beginn des Zeitalters der Medienvielfalt sah, lebte bei ihm von der regelmäßigen Ablenkung durch Zerstreuung. Dieses grundlegende Bedürfnis hat heute viele Gesichter. Formatgrenzen gehören zwar nicht der Vergangenheit an, aber wie Goethe bereits in "Dichtung und Wahrheit" schrieb: "Das wirkliche Leben verliert oft dergestalt seinen Glanz, dass man es manchmal mit dem Firnis der Fiktion wieder auffrischen muss."
Als vor 40 Jahren in Deutschland ein neues Medienzeitalter eingeläutet werden sollte, gab es bereits sinnhafte Debatten über den Unsinn, dessen Zunahme man befürchtete. Ebenso häufig war die Metapher der Medien-Revolution zu hören. Das soziale Experiment mit mehr Fernsehen und Hörfunk sollte zunächst in Medienlaboren, sogenannten Kabelpilotprojekten, stattfinden. Die Grenzen dieser "Medienversuchsanlagen" - von einer Expertenkommission empfohlen und in Berlin, Dortmund, München und der Region Ludwigshafen/Vorderpfalz realisiert - erwiesen sich schnell als offen.
Es begannen Lehrjahre auf der Couch. Die neue Vielfalt wurde zwar immer noch kontrolliert, aber im Umgang mit ihr mussten die Zuschauer mit der Fernbedienung Wege finden, ihre mediale Ungeduld zu bändigen, die sie selbst überrascht haben mag. Zur Geschichte des neuen Medienzeitalters gehörte das Kommen und Gehen von Ungewöhnlichem, zum Beispiel das Springen zwischen Kanälen (Zapping) oder das Testen skurriler Formate in den Randzeiten. Dass die Medienwelt eine technischere und komplexere werden sollte, spiegelte sich in der Alltagssprache, die nun Begriffe wie Breitbandkabel und Übergabepunkt verwandte. Letzteres hatte fast etwas Geheimnisvolles: Als wollte dort jemand Informationen in das Innere der Häuser schmuggeln.
Vielleicht war es der Anfang einer "medialen Sattelzeit". Der Historiker Reinhart Koselleck hat mit "Sattelzeit" einen Epochenübergang beschrieben, die Transformation einer alten Ordnung in eine neue. Anfang und Ende ließen sich nicht exakt benennen. Parallelen zu der inflationären Verwendung der Revolutions-Metapher im Medienbereich lassen sich finden.
Im Dezember 2019 erschien in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" unter der Überschrift "Hauptsache irgendwas mit Medien" ein Generationenporträt, das durch die Brille der Medienerfahrung das Gefühl, Teil eines "Medien-Daten-Kultur-Amalgams" zu sein, beschrieb. Nicht, dass nicht auch in solchen Beschreibungen Begeisterung durchklingen könnte. Aber es hatte doch viel von einer vorbeiziehenden Welt, die einen in nicht enden wollende Rückkopplungsschleifen einbindet.
Da ist dann nicht nur der Effekt sich rasch ablösender Brückentechnologien, sondern auch der Eindruck, selbst nur eine Brückentechnologie zu sein. Bei Medienprognosen hat man immer häufiger das Gefühl, dass sie in Serienproduktion erfolgen oder in besonderer Weise institutionell getrieben werden. So wie jede Elektronikmesse ein "There is one more thing!" benötigt.
In der Tat vollzog sich die Veränderung der Rundfunkwelt in mehreren Schüben. Bereits in den 1970er Jahren erschien Richard Maisels Analyse "The Decline of the Mass Media". Eigentlich hätte man damals schon davon sprechen können, dass die Massenmedien Presse, Rundfunk und Film in ihren "Lebensherbst" (Hermann Rotermund im Jahr 2020), eingetreten sind. Während mit diesem Begriff das Vergängliche betont wird, suchen andere bleibende und vielleicht unentbehrliche Elemente der alten in der neuen Medienwelt.
Als der Nachrichtensender CNN im Jahr 2020 sein 40-jähriges Bestehen feierte, bezeichnete Mike McCarthy sein Unternehmen als einen Sammler von Nachrichten: "Draußen zu sein, das Publikum dorthin zu bringen, wo die Geschichten passieren, um sie ihm zu erzählen. Ich glaube nicht, dass sich das jemals ändern wird." Wo diese Geschichten eingespeist werden - auf Streamingdiensten, als Clips - sei sekundär. Nur ein Anchorman wie Walter Cronkite dominiert nicht mehr, der sich stets - auf CBS - mit "That's the way it is!" verabschiedete.
Die Welt der Grundversorgung vor 1984 war nicht nur eine Welt der technischen Übertragungsknappheit, sondern auch eine Welt der Schutzzonen. Informationsangebote oder Dokumentationen sollten weitgehend konkurrenzfrei das Publikum erreichen, das in dieser Rundfunkphase den Status eines Marktteilnehmers noch nicht wirklich kannte. Im Zuge der Einführung eines dualen Rundfunks änderten sich die Koordinaten. Es wurde nun vor allem von jenen umworben, die sich aus eigenen Interessen in den Dienst der Rezipientinnen und Rezipienten stellen wollten. Nicht nur der gesamte Medienmarkt wirkte gespalten, auch das Publikum selbst wurde nun entlang aller bekannten Milieudifferenzierungen neu vermessen: "Sag mir, was du siehst, und ich sage dir, wer du bist."
Die Idee des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geriet durch anhaltende Debatten über die Ausgewogenheit der politischen Berichterstattung stärker unter Druck. Nach dem Zweiten Weltkrieg war dieses Modell von den Westalliierten zum Maßstab erklärt und föderal verankert worden. Staatsferne und Pluralismus sollten so gewährleistet sein. Mit dem ersten Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1961 wurde dieses Leitprinzip unterstrichen, zugleich wurde die technische Knappheit von Übertragungsfrequenzen für Fernsehveranstaltungen als Grund für besondere Anforderungen für die Grundversorgung der Bevölkerung mit Information und Unterhaltung hervorgehoben.
Die deutsche Debatte gewann ihre Besonderheit aus einem Dualismus, der aus historischen Gründen den Wandel einer Rundfunklandschaft vor dem Hintergrund einer Medienordnung vollzog, die der Veranstaltung von Fernsehen und Hörfunk einen besonderen gesellschaftlich-politischen Auftrag zuschrieb. Eine andere, in diesem Fall private Trägerschaft wurde stets an verfassungsgerichtlichen Grundsatzentscheidungen gemessen, die daher auch die Phase der Etablierung des privaten Rundfunks begleiteten.
Sehr viel Fiktion war damals auf den neuen Kanälen unterwegs, selbst die Wirklichkeit erhielt über Reality-TV ihr eigenes Format. Die medienpolitische Druckwelle verharrte nicht an den Grenzen der räumlichen Einheiten. Kaum jemand glaubte an die Vorstellung, dass das Ganze bald ein Ende haben würde. Rückholbarkeit hieß die medienpolitische Beruhigungspille, die sich aber niemand verschreiben ließ.
Das vierte Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichts formulierte im Jahr 1986 für den privaten Rundfunk eine erste Rechtsgrundlage. Da waren die ersten Angebote bereits zwei Jahre auf Sendung.
Die ersten Jahre waren bestimmt von Gehversuchen und Provokationen. Man hatte Mühe, die Kanäle zu füllen, und bediente sich auf den Wühltischen der internationalen Film- und Unterhaltungsindustrie. Schnell wurde die finanzielle Dimension von Rundfunk und Fernsehen deutlich. Zum Kampf um Marktanteile gehörte die Konkurrenz um den Werbekuchen. Aus Sicht der Privaten ging es um eine deutliche Begrenzung des über Werbung finanzierten Anteils im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Die Medienkontrolle, dezentral in den Bundesländern verantwortet, hatte mit der Prüfung von Verstößen gegen die Rahmenbedingungen alle Hände voll zu tun. Ein Wechselspiel von Kontrolle und Suche nach neuen Ausweichstrategien begann.
Jenseits des Atlantiks stand eine große Leinwand, auf der die amerikanischen Verhältnisse zu sehen waren. Eine Orientierung an Einschaltquoten müsse zu einer Entpolitisierung der Programme führen. "Fernsehvagabunden sind wir", schrieb Dieter Roß 1990 in der "Zeit". Der Meinung schlossen sich damals viele an.
Medienbeobachter sorgten sich um eine Angleichung der Programmqualität. Mit dem Wort Konvergenz wurde der Sorge Ausdruck verliehen, dass sich die Konkurrenten in einer nicht sonderlich attraktiven Mitte träfen. Der Begriff "duales System" etablierte sich, dem aus Sicht der Wissenschaft in einer Bilanz nach zehn Jahren ein Bedeutungsverlust der Wörter und eine Zunahme der Töne und Bilder folgte. Zur Bilanz gehörte immer auch der Blick nach vorn und die Einschätzung, dass die Menschheit schon immer unterhalten werden wollte.
Dieser Einsicht folgte die Programmphilosophie. Erfolge auf einer Seite beunruhigten viele andere. Das Programm dehnte sich, die Kanäle auch und damit die gefüllte Zeit, aus Sicht der Zuschauer wirkte das selten erfüllend. Auf der Angebotsseite kannte man kein Lob der Begrenzung. Das Rund-um-die-Uhr-Medium provozierte Fragen wie: "Wie viel Fernsehen braucht ein Mensch?" Begleitet wurde diese schwierige Frage von Diskussionen, die um Vielfalt versus Vielheit kreisten. Aus der Menge ragten dennoch Formate mit dauerhaftem Erfolg hervor. Neben der "Materialermüdung", die Lutz Hachmeister einmal thematisierte, war der Wettbewerb immer auch für Überraschungen gut. Die Rezeptur des Gesamtpakets lebte von Volltreffern und Nieten.
Im Wort "Rezipient" kann mit etwas Phantasie das Wort "Rezept" entdeckt werden. Zwei Pioniere der Kommunikationsforschung, Paul Felix Lazarsfeld und Robert King Merton, sprachen 1948 von der narkotisierenden Wirkung der Massenkommunikation. Der zuschauende Programmdirektor des 21. Jahrhunderts kündigt nichts, er bucht die andauernde Springprozession durch Texte und bewegte Bilder. Er hat verlernt, duldsam zu sein: Exit (Abwanderung), Voice (Widerspruch), Loyalty (Treue) - alles koexistiert. Vor knapp 30 Jahren schrieb der Soziologe Gerhard Schulze seinen Essay "Das Medienspiel". Für dieses galt: "Es ist offen, dynamisch, unterbrochen von drastischen Situationsumschwüngen. Langfristig bleibt allein die Grundorientierung bestehen. Daß die Karten immer wieder neu gemischt werden, liegt vor allem am Wandel der technischen Basis."
Die bewegten Zeiten leben von der Rasanz des medientechnologischen Fortschritts. Die Bilder lernen nun noch schneller laufen. Übertragungswege und -raten werden verbessert, die Sender-Empfänger-Beziehung kann durch nun mögliche Beteiligungsformen neue Formate erproben und etablieren, Social Media generiert eine wachsende Zahl von Empfängern, die Gefallen am Aufbau neuer Einflusssphären finden. Überhaupt gilt jetzt für die Medienlandschaft die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Publikumsrenner und mediale Großereignisse bleiben wichtig, aber bereits 1986 schrieb Alphons Silbermann in der "Neuen Zürcher Zeitung", dass wir uns im Vorstadium einer Entwicklung von der Massenkommunikation zur Individualkommunikation befinden, die sich zu einer Kommunikationsform weiterentwickeln werde, "von der als einer 'On-Demand-Communication', einer 'Auf-Wunsch-Kommunikation' gesprochen wird".
Die Dynamik der Kommunikationsgesellschaft wird also in weiten Teilen von Medientechniken und -inhalten beschleunigt. "Digitalität" ist als neue Diagnose nur eine Erweiterung eines Prozesses, dessen Geschichte weit davon entfernt ist, kurz zu sein. Eine Gesellschaft, die unentwegt umworben wird und die sich in Auseinandersetzung mit populärkulturellen Inhalten ständig auch mit sich selbst beschäftigt, gewährleistet auf subtile Weise die permanente Kommunikation über Kommunikation. Anschlussfähigkeit ist sehr wahrscheinlich, häufig ist es auch eine Notwendigkeit, der man sich nicht entziehen kann. Die sogenannte Mediengesellschaft schafft sich so ihre eigene Endlosserie.
Neue Performanz-Szenen sind hinzugekommen, die für noch mehr Dynamik sorgen. Es ist kein Zufall, dass sich im Fahrwasser dieser Entwicklung ein Begriff etablierte, der in sich die ganze Vorläufigkeit dieser neuen Strukturen vereint: Influencer. Der Name suggeriert bereits eine Marktgängigkeit von Einfluss. Die Wirkungskette hinter diesem Modell ist dem klassischen Nachahmen empfunden. Etwas wird aktiv vorgelebt, gezeigt, kommentiert. Der Ausstrahlungsradius aber verharrt nicht in diesen Modewelten. Das Marktgängige erfasst auch die Art und Weise, wie Politik semantisch verpackt wird, ebenso die Welt der Wissenschaft, die mittlerweile ein weites Spektrum von professioneller und semi-professioneller Kommunikation über das Besondere ihrer Erkenntnis kennt.
Das Wort alleine genügt dabei nicht. Sichtbarkeit steht für eine erneute Zunahme der Kommunikation mit visuellen Elementen. "Broadcasting themselves" meint bildlastige Präsentationen auf Bildschirmgrößen aller Art. Die Produktionen suchen den direkten Weg und hoffen auf Ansteckungseffekte. In der Summe wirkt dieses Volumen kleinteilig, weil zeitlich wohldosiert, aber unter Umständen an vielen Stellen wirksam. Als Einzelphänomen mag es in die Kategorie des Bagatell-Rundfunks gehören, im Aggregat wohl eher nicht.
Und überall passt man sich an: Ständig werden Instrumente neu justiert, um in der Konkurrenz auf den vielen Verbreitungswegen und angesichts der Menge an Informationen noch sagen zu können, wer wen womit erreicht hat. Mit "Tendenzen im Zuschauerverhalten" überschreiben die Medienforscher von ARD und ZDF seit Jahrzehnten ihre Beiträge zu den Sehgewohnheiten in Deutschland. Symptomatisch ein Satz aus einem in den "Media Perspektiven" veröffentlichten Beitrag für das Jahr 2020: "Der Bewegtbildmarkt war (...) im Fluss." Der Begriff symbolisiert den Wandel: die Fernsehkanäle, die Mediathek, die Plattformen, die Streaminganbieter.
Marktanteile werden nunmehr additiv ermittelt: Zur Sendezeit kommt die Nutzung später auf einem anderen Kanal, vorher vielleicht bereits in der Mediathek und so weiter. Immer häufiger wird die Transparenz von Kennzahlen hinterfragt: Was ist ein erfolgreiches Format? Welche Messungen liegen zugrunde?
Vergleichbare Debatten zeigen sich in der Umfrageforschung, die angesichts der Vielfalt der nahezu zeitgleich stattfindenden Studien kleineren oder größeren Umfangs aus dem Abgleich mehrerer, teilweise auch regional unterschiedlich streuender Stichproben Näherungswerte für unterschiedliche Präferenzen abzuleiten versuchen. Von einem "Umfrageunwesen" ist in diesem Zusammenhang die Rede. Die Auskunftsbereitschaft wird zunehmend strapaziert. Auf Fragen bekommt man seltener Antworten, also verlässt man sich auf das, was ungefragt Spuren hinterlässt.
Bereits in den 1990er Jahren wurde eine Entfesselung der Kommunikation diagnostiziert.
Mit "Volkes Stimme" überschrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" im April eine kurze Meldung zu einer Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach, laut der 40 Prozent der Befragten den gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk befürworten, während 44 Prozent ihn nicht gut finden. Befragt wurden Menschen ab 16 Jahren.
Die duale Rundfunkordnung sollte einmal die Koexistenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit dem privat-kommerziellen beschreiben. Die Zahlen spiegeln eine interessante Konstellation wider. Sie zeigen vor allem den Riss, der im Mediensystem entstanden ist.
Von Nachhaltigkeit ist also angesichts dieses "Medienrauschens" wenig zu spüren. Ständig erneuern sich Sende- und Empfangsgeräte, auch immer mehr Zubehör steht zur Verfügung. Die Konsumenten/Rezipienten fühlen sich in einem permanenten Update-Modus. Das Mediensystem kommt nicht zur Ruhe und es kann auch nicht zur Ruhe kommen. In ihrem 2018 erschienenen Roman "Asymmetrie" schrieb Lisa Halliday: "Immer passiert irgendetwas, immer wird man über irgendetwas informiert und hat doch nie genug Zeit, um sich ausreichend informiert zu fühlen."
Eine ständig expandierende Kommunikation steigert das Medienvertrauen wohl nicht, eher die Ungeduld. Bereits in den 1990er Jahren wurde eine Entfesselung der Kommunikation diagnostiziert. Zur Entfesselung gehört das Bedürfnis nach Selbstbegrenzung. Mitten im Überfluss leben seit Jahren Formen der Medienaskese fort, die sich - wenn populär vorgetragen - selbst wieder als medientaugliche Formate erweisen können. Man beklagt sich über das Schon-Gesehene und bleibt doch im Bilde.
Copyright: Universität Trier Darstellung: Autorenbox Text: Michael Jäckel ist Soziologe. Von 2011 bis 2023 war er Präsident der Universität Trier.
Zuerst veröffentlicht 25.07.2024 12:03
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Privater Rundfunk, Gesellschaft, Kommunikation, Digitalisierung, Jäckel
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