Journalist Ronzheimer Ende September für einen Tag im Libanon verschleppt - epd medien

09.10.2024 11:00

Paul Ronzheimer im September beim BDZV-Jahreskongress

Berlin (epd). Der stellvertretende Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, Paul Ronzheimer, ist nach eigenen Angaben am 28. September in Beirut von Unbekannten festgenommen und verhört worden. Das machte der Reporter aus Sicherheitsgründen nun nach seiner Ausreise öffentlich, wie es in einem Artikel in eigener Sache auf der Homepage der "Bild"-Zeitung (Mittwoch) hieß.

Die Festnahme sei einen Tag nach der Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah geschehen, hieß es. Unbekannte Männer, vermutlich vom libanesischen Militär-Geheimdienst, hätten Ronzheimer und sein Team aus ihrem Hotelzimmer entführt. Die Journalisten seien verhört, ihnen seien Handschellen angelegt und die Augen verbunden worden. "Am späten Abend kam Ronzheimer wieder frei. Die deutsche Botschaft in Beirut hatte interveniert. Dank der Kooperation libanesischer Behörden gelang eine rasche Freilassung", hieß es.

Eingeschränkte Möglichkeiten

Nach der Festnahme berichtete Ronzheimer den Angaben zufolge mit seinem Team weiter aus Beirut über die Kampfhandlungen. Nach etwa einer Woche sei er abgereist. Seine Möglichkeiten seien jedoch durch die Hisbollah eingeschränkt gewesen.

Ronzheimer ist 1985 geboren, volontierte nach dem Abitur bei der "Emder Zeitung" und wechselte 2008 zur Axel-Springer-Akademie in Berlin, wo er danach als Parlamentsreporter für "Bild" arbeitete und sich ab 2012 als Chefreporter Politik auf die Kriegs- und Krisenberichterstattung konzentrierte. Seit 2019 ist er stellvertretender Chefredakteur der "Bild"-Zeitung und seit Mai 2023 das "markenübergreifende journalistische Gesicht für Axel Springer" bei "Bild", "Welt" und "Politico".

ema



Zuerst veröffentlicht 09.10.2024 13:00 Letzte Änderung: 09.10.2024 13:22

Schlagworte: Medien, Libanon, Personalien, Zeitungen, Ronzheimer, Bild, ema, NEU

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