14.11.2024 14:51
Frankfurt a.M. (epd). Der ehemalige Chefredakteur von AP Deutschland, Ulrich Renz, ist tot. Der Journalist und Autor starb am Montag im Alter von 90 Jahren in Frankfurt am Main, wie ehemalige Kollegen von ihm am Donnerstag mitteilten. Renz war von 1986 bis 1992 Chefredakteur des Deutschen Diensts der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Einen Namen machte er sich auch als Autor von Berichten über NS-Prozesse und Experte zur Person des Hitler-Attentäters Georg Elser.
Renz wurde 1934 in Stuttgart geboren und wuchs in Giengen an der Brenz auf. Seine erste Redakteurstelle hatte er bei der "Heidenheimer Zeitung". 1959 wechselte er zum deutschsprachigen Dienst der Nachrichtenagentur United Press International (UPI), dort war er unter anderem Leiter der Inlandsredaktion und Chef vom Dienst. Ab 1971 arbeitete er in der Frankfurter Zentrale von AP Deutschland, unter anderem als Inlandschef und Chefredakteur.
In seiner beruflichen Laufbahn berichtete Renz von 15 NS-Prozessen, darunter der Auschwitz-Prozess in den 1960er Jahren in Frankfurt am Main. Dort traf er mehrfach mit dem damaligen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer zusammen. Außerdem war er regelmäßig Berichterstatter von Verhandlungen vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.
Auch im Ruhestand blieb Renz als freier Journalist und Autor aktiv, unter anderem für die Zeitschrift "Tribüne" zum Verständnis des Judentums. Zu seinen Veröffentlichungen zählten "Lauter pflichtbewusste Leute" über Angeklagte in deutschen NS-Prozessen und "Georg Elser - Allein gegen Hitler" über den Attentäter vom 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller.
kn
Zuerst veröffentlicht 14.11.2024 15:51
Schlagworte: Medien, Nachrichtenagenturen, Personalien
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