Möglicher Denkmalschutz für BR-Studiobau stellt Sender vor Probleme - epd medien

13.12.2024 12:11

München (epd). Der Studiobau des Bayerischen Rundfunks (BR) an der Münchner Arnulfstraße könnte schon bald unter Denkmalschutz gestellt werden. Zwei Gutachten kommen zu dem Schluss, dass das im Jahr 1963 eröffnete Gebäude ein "herausragendes geschichtliches Zeugnis der zeitgenössischen Rundfunk-Geschichte" ist, wie das bayerische Wissenschafts- und Kunstministerium am Donnerstag mitteilte. Für den BR als Eigentümer ist das kein Grund zur Freude: Der Sender will das Gebäude verkaufen und befürchtet nun einen geringeren Erlös.

Der Leiter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, Generalkonservator Mathias Pfeil, bewertete den Studiobau als "in seinen Qualitäten einzigartig". Sowohl aus technischer als auch akustischer Sicht gebe es auch mit Blick auf die übrigen Rundfunkbauten in Deutschland nichts Vergleichbares. Dem Bau komme daher "eine herausragende Stellung im deutschsprachigen Raum" zu. Eine denkmalschutzrechtliche Entscheidung gibt es noch nicht, die Hinweise aber seien "unzweifelhaft", sagte Kunstminister Markus Blume (CSU).

BR will Gutachten juristisch prüfen

Ein BR-Sprecher sagte, man werde die Gutachten "juristisch und mit Blick auf die konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen" prüfen lassen. Man müsse alles versuchen, um eine "gute Lösung" zu finden, auch im Sinne der Beitragszahler. Der BR wollte die Gebäude im Norden seines Innenstadt-Areals mangels Bedarf verkaufen, um mit dem Erlös die Gebäude im Südteil inklusive des markanten BR-Hochhauses zu sanieren. Ein Großteil des BR-Betriebs ist inzwischen auf dem neuen Gelände am Stadtrand in Freimann untergebracht.

Der Sender verwies darauf, dass die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) eine Reduzierung des Gebäudebestands gefordert hat. Dieses Vorhaben werde "durch einen Denkmalschutz für den Studiobau erheblich beeinträchtigt", erläuterte ein BR-Sprecher. Man müsse den Verkauf nun unter "erschwerten Bedingungen" angehen. Kunstminister Blume versprach, den BR bei seinen weiteren Überlegungen zum Umgang mit dem Gebäude zu unterstützen.

Der BR plant für das Jahr 2025 handelsrechtlich mit einem Fehlbetrag von 12,8 Millionen Euro, der sich unter Berücksichtigung der Veränderungen im Finanzplan auf 38,4 Millionen Euro erhöhen wird. Eingeleitete Sparmaßnahmen betreffen alle Bereiche des Senders, darunter auch das Programm.

lbm



Zuerst veröffentlicht 13.12.2024 13:11 Letzte Änderung: 13.12.2024 13:12

Schlagworte: Medien, Rundfunk, Gebäude, Denkmäler, BR, lbm, Studiobau, Arnulfstraße, Denkmalschutz, NEU

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