"ttt": ProQuote Medien verlangt Aufarbeitung von ARD - epd medien

07.01.2025 13:24

Hamburg (epd). Der Verein ProQuote Medien hat von den Verantwortlichen der ARD-Kultursendung "ttt - titel thesen temperamente" eine öffentliche Entschuldigung und Aufarbeitung im Fall Thilo Mischke gefordert. Der Umgang von "ttt" mit der Besetzung von Mischke habe "einmal mehr die tief verankerten patriarchalen und diskriminierenden Strukturen in der Medienbranche offengelegt", teilte ProQuote am Dienstag in Hamburg mit.

Am Samstag hatte die ARD mitgeteilt, dass der Journalist Mischke nach anhaltender Kritik doch nicht Moderator der Kultursendung "ttt - titel thesen temperamente" wird. Mischke stand zuvor in der Kritik wegen Äußerungen aus der Vergangenheit, die als sexistisch und rassistisch wahrgenommen werden.

Kritik an zögerlicher Reaktion

ProQuote Medien kritisierte, dass "trotz berechtigter Kritik an Mischkes Vergangenheit - die sexistische Aussagen und die Befürwortung von sexualisierter Gewalt einschließt" die Redaktion zunächst zögerlich und letztlich ohne echte Selbstreflexion reagiert habe. Neben der Entschuldigung forderte der Verein auch ein Umdenken in der Programmgestaltung, das "Werte wie Gleichberechtigung, Diversität und Diskriminierungskritik in den Mittelpunkt stellt". Weiter sollen Fortbildungen für die Redaktions- und Führungsteams der ARD etabliert werden, um "patriarchale Strukturen zu erkennen und abzubauen".

Die ARD hatte Mischke zuerst verteidigt und erklärt, der Journalist habe sich seit der Veröffentlichung seines Buches "In 80 Frauen um die Welt" selbstkritisch mit den Vorwürfen auseinandergesetzt. Er habe sich mehrfach für seine Ausdrucksweise entschuldigt.

ProQuote setzt sich eigenen Angaben zufolge dafür ein, nicht-männliche Perspektiven im Journalismus abzubilden.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

cph



Zuerst veröffentlicht 07.01.2025 14:24 Letzte Änderung: 07.01.2025 14:56

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Personalien, Mische, ttt, ARD, ProQuote, cph, NEU

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