Grimme-Institut sucht Geschäftsführung mit BWL-Hintergrund - epd medien

14.03.2024 12:31

Chef mit betriebswirtschaftlichem Hochschulabschluss gesucht: Grimme-Institut in Marl

Marl (epd). Das wirtschaftlich in Schwierigkeiten geratene Grimme-Institut in Marl soll künftig von einer Geschäftsführung mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund geleitet werden. Gefragt sei "ein betriebswirtschaftlicher Hochschulabschluss oder ein gleichwertiger Abschluss mit Bezug zum Aufgabenfeld", heißt es in der Stellenausschreibung für den Spitzenposten des Instituts, welche die Personalberatung ifp am Donnerstag veröffentlichte.

Ende April läuft der Vertrag von Frauke Gerlach aus, die seit 2014 Direktorin und Geschäftsführerin bei Grimme ist. Die promovierte Juristin wird das Institut dann verlassen. Für ihre Nachfolge werden laut Stellenausschreibung Kandidatinnen oder Kandidaten gesucht, die "über Führungserfahrungen im Medienbetrieb, Bildungs- oder Kulturbereich verfügen und sich in gestalterischen Veränderungssituationen als Führungspersönlichkeit gezeigt haben".

"Anspruchsvolle Aufgabe"

Beim Grimme-Institut hatte sich zuletzt durch nicht gegenfinanzierte Mehrkosten ein Finanzloch in Höhe von 430.000 Euro im Haushalt für 2024 aufgetan. Als Grund führte Gerlach Tariferhöhungen beim Personal sowie inflationsbedingte Kostensteigerungen im Veranstaltungsbereich und im Energiesektor an. Inzwischen rechnet das Institut für das laufende Jahr mit einem ausgeglichenen Haushalt, wie dieser erreicht werden soll, wurde bisher nicht kommuniziert.

Die Gesellschafter beschlossen Anfang Februar, die Personalberatung ifp mit der Suche nach einer neuen Geschäftsführung zu beauftragen. In der Stellenausschreibung heißt es, zu der "anspruchsvollen Aufgabe" gehöre es, die "strategische Neuausrichtung, inhaltliche Stärkung und Fokussierung des Instituts" zu gestalten.

Bedeutung von Kooperationspartnern betont

Betont wird in der Ausschreibung mehrfach die künftige Bedeutung von Kooperationspartnern für das Grimme-Institut: "Ihre Erfahrungen im Marketing, dem Budget-Management und der Unternehmenskommunikation verschaffen dem Institut Stabilität und eine wachsende Außenwirkung, die es zunehmend für Kooperationspartner attraktiv macht", heißt es.

Größter Gesellschafter des Instituts ist mit 40 Prozent der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV). Jeweils zehn Prozent halten das Land Nordrhein-Westfalen (NRW), das zugleich größter Geldgeber ist, die Film- und Medienstiftung NRW, die Landesanstalt für Medien NRW, die Stadt Marl, der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und das ZDF.

nbl



Zuerst veröffentlicht 14.03.2024 13:31 Letzte Änderung: 14.03.2024 13:57