Oberauer-Gruppe übernimmt Mediendienst "turi2" - epd medien

02.04.2024 13:59

Wiesbaden/Salzburg (epd). Die österreichische Mediengruppe Oberauer übernimmt den Mediendienst "turi2" vom Verlegerpaar Peter und Heike Turi. Der Dienst "turi2" solle als zweimal werktäglich erscheinender Newsletter und Webangebot noch stärker auf Branchenthemen fokussiert und mit anderen Angeboten der Oberauer-Gruppe verknüpft werden, teilten die turi2 GmbH in Wiesbaden und die Johann Oberauer GmbH in Salzburg am Dienstag mit. Peter Turi bleibe Herausgeber, Markus Trantow als Chefredakteur redaktionell verantwortlich für alle "turi2"-Dienste.

Die turi2 GmbH, die 2007 nach eigenen Angaben den ersten Morgen-Newsletter in Deutschland gegründet hatte und werktäglich zweimal rund 20.000 Entscheiderinnen und Entscheider aus Medien, PR und Marketing erreicht, gehörte zu 100 Prozent Peter Turi und wird den Angaben zufolge als Service-GmbH weiter bestehen. Alle Rechte und das operative Geschäft der Marke "turi2" habe Oberauer zu Anfang April übernommen. Zu den Konditionen der Übernahme wurde nichts mitgeteilt.

DJV kritisiert die Übernahme

Mika Beuster, der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), kritisierte die Übernahme: "Aus unserer Sicht ist die Bedeutung der Verlegerfamilie Oberauer am Markt zu dominant", so Beuster. Dass "turi2"-Chefredakteur Trantow der Plattform erhalten bleibe, sei wiederum ein "ermutigendes Signal für den Fortbestand der publizistischen Eigenständigkeit des Dienstes". Dies müsse von Dauer sein.

Beuster erinnerte daran, dass Medienfachtiteln eine wachsende Bedeutung zukomme, seit Tageszeitungen ihre Medienredaktionen zunehmend ausgedünnt oder abgebaut hätten. "Heute informieren nur noch einige wenige Leitmedien mit eigenen Medienjournalisten darüber, was sich bei Zeitungen, Zeitschriften, Online-Portalen und im Rundfunk tut. Deshalb ist publizistische Vielfalt bei den verbliebenen Titeln so wichtig", sagte Beuster.

Kern der Marke soll erhalten bleiben

Zum österreichischen Medienhaus Oberauer gehören unter anderem Medienmarken wie "kress", "PR Report", "medium magazin", "Wirtschaftsjournalist:in" und seit dem Jahreswechsel der Medien-Branchendienst "Meedia". Dazu kommen mehrere digitale Jobbörsen, der European Publishing Congress, das PR-Report-Camp, das Medien-Camp und diverse Branchenpreise.

Der "turi2"-Chefredakteur Trantow wies die Kritik des DJV zurück: "Mit Blick auf unsere neuen Schwester-Titel, deren Redaktionen sehr unabhängig aufgestellt sind, teile ich die Sorge von Mika Beuster nicht", erklärte er. "Die Familie Oberauer hat bei bisher allen Zukäufen den Kern der übernommenen Marken gestärkt und weiterentwickelt." In Gesprächen sei vonseiten des Verlags zugesichert worden, dass dies auch bei "turi2" der Fall sein werde.

Peter Turi sagte, seine Frau Heike und er seien "froh, mit der Familie Oberauer eine Zukunftslösung für turi2 gefunden zu haben. "Eine Marke wie turi2 kann in einem herausfordernden Umfeld nicht als Stand-alone-Marke geführt werden", sagte er. Zu "turi2" gehören auch die digitalen "turi2 Themenwochen" und die Publikationsreihe "turi2 edition".

Das Medienhaus Oberauer beschäftigt rund 40 Menschen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Neben dem Gründer Johann Oberauer sind inzwischen die Töchter Verena und Dagny in Führungsverantwortung im Familienunternehmen tätig.

kfr/cph



Zuerst veröffentlicht 02.04.2024 07:44 Letzte Änderung: 02.04.2024 15:59