RTL-Moderator Kloeppel sieht keine Nachrichtenkrise - epd medien

06.08.2024 09:55

Journalist Peter Kloeppel

Berlin (epd). Der scheidende Chefmoderator der Nachrichtensendung "RTL aktuell", Peter Kloeppel, glaubt nicht an eine Krise des Nachrichtenjournalismus. Das Zuschauerinteresse verändere sich zwar genauso, wie sich die Gesellschaft in einem ständigen Veränderungsprozess befinde, sagte der 65-Jährige dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstag). Dennoch wollten die Zuschauer einer Nachrichtensendung immer noch das Wichtige vom Tage wissen, fügte Kloeppel hinzu, der am 23. August letzmalig "RTL aktuell" präsentieren wird.

Zuschauerinnen und Zuschauer erwarteten eine Einordnung des Geschehens, sagte Kloeppel. "Die sehr guten Quoten unserer Sendung nach dem Trump-Attentat sind ein Beleg dafür, dass es überhaupt nichts bringt, Nachrichten anders als gewohnt zu präsentieren", sagte er weiter. Auch die jungen Zuschauer würden an solchen Tagen und überhaupt eine 20-minütige Zusammenfassung des Tages "sehr wohl schätzen" und mit großem Interesse verfolgen.

Eine Glaubwürdigkeitskrise der Nachrichtenformate sieht Kloeppel nicht: "Ganz besonders dann nicht, wenn wir unsere Arbeit ernst nehmen und uns auf unsere journalistischen Tugenden besinnen, wenn wir uns als Journalisten als neutrale, aber präzise Beobachter sehen und nicht als Menschen, die ständig auf alles eine Wertung abgeben müssen." Jüngere Journalisten, die eher als Aktivisten agieren, sehe er dabei am falschen Platz: "Wenn man Aktivist sein will, muss man sich eine eigene Plattform suchen."

Meldung aus dem epd-Basisdienst

lob



Zuerst veröffentlicht 06.08.2024 11:55 Letzte Änderung: 06.08.2024 12:06

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Nachrichten, NEU

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