Beschäftigte wollen an Reform der Öffentlich-Rechtlichen mitwirken - epd medien

25.09.2024 15:05

Hamburg (epd). Mitarbeitervertreter mehrerer Sender fordern eine Mitwirkung der Beschäftigten an Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder müssten die Perspektive der Mitarbeitenden in ihre Beratungen einbeziehen, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung mehrerer Personalräte von ARD und Deutschlandradio sowie Redakteursvertretungen.

Es sei erforderlich, die Kenntnisse und Erfahrungen der freien und festangestellten Beschäftigten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stärker in den anstehenden Debatten zu berücksichtigen, hieß es. Eine so umfassende Reform dürfe nicht in großer Eile beschlossen werden, ohne die zu hören, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seinem Kern prägten.

Austausch der Regierungschefs am Donnerstag

Die Regierungschefs wollen sich am Donnerstag über die Reformpläne für ARD, ZDF und Deutschlandradio austauschen. Vor kurzem hatte sich die Rundfunkkommission der Bundesländer auf den Entwurf eines Reformstaatsvertrags für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk geeinigt, der nun von den Ministerpräsidenten für eine öffentliche Anhörung freigegeben werden soll.

"Der Entwurf beinhaltet eine qualitative Stärkung des Auftrages und quantitativ eine erhebliche Begrenzung, insbesondere bei der Zahl der Angebote", hieß es aus der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei. Geplant ist demnach unter anderem, dass 20 Hörfunkkanäle und knapp die Hälfte der zehn TV-Spartensender wegfallen. Mehrere Punkte sind aber noch strittig, unter anderem eine mögliche Erhöhung des Rundfunkbeitrags.

Eigener Brief der Redakteursausschüsse

Die Erklärung der Mitarbeitervertreter haben unter anderem Personalräte von Deutschlandradio, NDR, RBB, SR und SWR sowie die Arbeitsgemeinschaft der Redakteursausschüsse (Agra) von ARD, ZDF und Deutschlandradio unterzeichnet. Die Personalräte der Deutschen Welle in Berlin und Bonn erklärten sich solidarisch.

Die Agra veröffentlichte am Mittwochnachmittag zudem einen eigenen Brief an die Ministerpräsidenten, in dem die Pläne der Rundfunkkommission als "fahrlässige oder sogar mutwillige Schwächung" der Sender bezeichnet wurde.

fu



Zuerst veröffentlicht 25.09.2024 17:05 Letzte Änderung: 26.09.2024 13:20

Schlagworte: Medien, ARD, ZDF, Medienpolitik, Personalräte, fu, Agra, NEU

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