26.11.2024 13:01
Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben Gewalt gegen Journalisten und die Unterdrückung der Medienfreiheit in Afghanistan angeprangert. Ein am Dienstag in Genf veröffentlichter UN-Bericht listet für die Zeit von Mitte August 2021 bis Ende September dieses Jahres 256 Fälle von willkürlicher Verhaftung und Inhaftierung, 130 Fälle von Folter und Misshandlung und 75 Fälle von Bedrohung oder Einschüchterung von Journalisten und Medienmitarbeitern auf. Gründe seien vermeintliche Kritik an den herrschenden fundamental islamistischen Taliban, die im August 2021 die Macht wieder an sich gerissen hatten. In dem Bericht ist von Zensur und Einschränkungen für Journalisten und Medienunternehmen die Rede.
Medienschaffende sind den Angaben zufolge mit besonders "restriktiven und diskriminierenden Maßnahmen konfrontiert, die ihre Möglichkeiten zur Ausübung ihrer Arbeit stark einschränken". Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, erklärte, die Maßnahmen gegen Medienschaffende stünden im Widerspruch zu internationalen Verträgen, denen Afghanistan beigetreten sei. Medienschaffende, bei denen der Verdacht bestanden habe, dass sie die von den Taliban auferlegten "roten Linien" überschritten hätten, seien willkürlich und ohne ordnungsgemäßes Verfahren für Zeiträume von mehreren Stunden bis zu mehreren Monaten inhaftiert worden.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
her
Zuerst veröffentlicht 26.11.2024 14:01 Letzte Änderung: 26.11.2024 14:37
Schlagworte: Afghanistan, Medien, Menschenrechte, UN, NEU
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