14.10.2024 13:33
Berlin (epd). Nach einem Jahr zäher Verhandlungen haben sich die Produktionsallianz, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Schauspielverband BFFS auf einen Tarifabschluss in der Film- und Fernsehbranche geeinigt. Wie die drei Tarifparteien am Montag in Berlin mitteilten, werden die Gagen zum 1. Mai kommenden Jahres sowie zum 1. Januar 2026 um jeweils 2,5 Prozent erhöht. Es bleibt demnach bei einer Höchstarbeitszeit von zwölf Stunden am Tag beziehungsweise 60 Stunden in der Woche, soll aber in den Spitzen Ausgleichszahlungen geben. Der Gagentarifvertrag hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2026, der Manteltarifvertrag bis 31. August 2027.
"Nachdem ver.di einseitig und überraschend die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für gescheitert erklärt hatte, haben wir nun den Durchbruch erzielt", sagte der Vorstandssprecher der Produktionsallianz, Björn Böhning. Mit der Einigung auf neue Tarifregelungen für die Branche seien Rechtssicherheit und Wettbewerbsklarheit für die nächsten Jahre sichergestellt. Mit dem Erhalt der Flexibilität von Arbeitszeiten, moderaten Gagenerhöhungen und einer langen Laufzeit seien die Ziele der Arbeitgeber vor der Tarifrunde weitgehend erfüllt worden. "Das ist ein wichtiges Signal an die Branche in wirtschaftlich unsicheren Zeiten." Die Produktionsallianz vertritt die Interessen von rund 375 Unternehmen der Film- und Fernsehbranche.
Ver.di hob die Verbesserungen im Manteltarifvertrag mit Arbeitszeitverkürzungen und die Einigung auf einen ersten Tarifvertrag für die betriebliche Altersvorsorge in Filmproduktionen hervor sowie die erhöhten Berufseinstiegsgagen für Schauspieler. Letztere sollen mindestens 1050 Euro pro Tag betragen. "Das alles ist der größte Fortschritt für Filmschaffende seit Jahrzehnten", sagt ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Zusammen mit den finanziell wirksamen Vorteilen durch eine branchenweite betriebliche Altersvorsorge mit vier Prozent Arbeitgeberzuschuss ab 2025 könne sich das Paket sehen lassen.
Die Verhandlung zum ersten Tarifvertrag über den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz werden noch fortgeführt, hieß es weiter. Auch darauf habe man sich grundsätzlich geeinigt.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
rks
Zuerst veröffentlicht 14.10.2024 15:33
Schlagworte: Medien, Arbeit, Gewerkschaften, Verbände
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