Auszeichnung "Hörspiel des Monats" wird neu aufgestellt - epd medien

19.12.2024 11:49

Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste organisiert die Auszeichnung "Hörspiel des Monats" neu. Der Preis wird im kommenden Jahr jeweils an ein Hörspiel aus der gesamten Jahresproduktion vergeben. In der Jury sind Laila Stieler und Sebastian Krumbiegel.

Bensheim (epd). Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste (DADK) stellt ihre Auszeichnung "Hörspiel des Monats" neu auf. Wie die Akademie mitteilte, sollen in Zukunft alle Hörspielproduktionen eines Jahrgangs für die monatliche Auszeichnung infrage kommen. Die Redaktionen könnten diese unabhängig vom Sendedatum einreichen. Barbara Schäfer, die als Mitglied des Akademie-Präsidiums für das Hörspiel verantwortlich zeichnet, sagte, die Veränderungen in den ARD-Anstalten und die Gründung der ARD-Gemeinschaftsredaktion Hörspiel machten diese Anpassung erforderlich.

Die DADK sichere mit dem neuen Verfahren die Fortsetzung der Hörspielauszeichnung und bekenne sich ausdrücklich zu dieser Kunstsparte, sagte Schäfer: "Nach der Abschaffung des Deutschen Hörspielpreises der ARD und der Aussetzung des Hörspielpreises der Kriegsblinden für 2024 setzen wir ein wichtiges Signal."

WDR beteiligt sich nicht mehr an der Auszeichnung

2025 wird die Auszeichnung zunächst zwei Monate ausgesetzt und dann erstmals im März vergeben. Die Redaktionen könnten Einzelhörspiele, maximal dreiteilige Mehrteiler und bis zu drei Folgen von Serien einreichen, teilte die Akademie mit. Eine aus zwei Personen bestehende Jury werde daraus monatlich ein Hörspiel auswählen und am Ende des Jahres das Hörspiel des Jahres bestimmen. Die Jury bestehe im kommenden Jahr aus der Drehbuchautorin Laila Stieler und dem Musiker und Autor Sebastian Krumbiegel. Gastgebender Sender ist im kommenden Jahr der MDR.

Die Akademie teilte mit, alle ARD-Anstalten außer dem WDR würden sich ebenso wie Deutschlandradio, ORF und SRF weiter an der Auszeichnung beteiligen. Ein WDR-Sprecher sagte dem epd, in der ARD-Gemeinschaftsredaktion Hörspiel planten und arbeiteten die Hörspielredakteure eng zusammen. Das bedeute, "es gibt keine Produktionen von einzelnen Landesrundfunkanstalten mehr, die in einem monatlichen Wettbewerb gegeneinander antreten könnten, sondern gemeinsame ARD-Produktionen, die mit der gesamten Kraft der ARD produziert und distribuiert werden".

Jedes Jahr eine neue Jury

Bereits in den vergangenen Jahren habe sich abgezeichnet, dass die Zahl der Einreichungen zurückgehe und von Monat zu Monat stark schwanke, teilte die DADK mit. Die bisherige Beschränkung auf die Einreichung bei Erstausstrahlung mache zudem im Zeitalter von Audiotheken immer weniger Sinn.

Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste vergibt seit 1977 in Zusammenarbeit mit den ARD-Anstalten die Auszeichnungen Hörspiel des Monats und Hörspiel des Jahres. Eine von den jeweiligen gastgebenden Sendern jährlich neu eingesetzte Jury entscheidet jeden Monat über die Auszeichnung. Aus den zwölf Hörspielen des Monats wählt sie den Jahressieger. Seit 2019 beteiligen sich auch ORF und SRF am Wettbewerb um das Hörspiel des Monats.

Die ARD hatte im März den seit 2006 vom Senderverbund vergebenen Deutschen Hörspielpreis eingestellt. Zur Begründung sagte ein Sprecher dem epd, innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel. Daher sei "ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nicht vermittelbar". Die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen hatte im Juli mitgeteilt, dass der Hörspielpreis der Kriegsblinden in diesem Jahr nicht vergeben wird.

dir



Zuerst veröffentlicht 19.12.2024 12:49

Schlagworte: Medien, Radio, Auszeichnungen, DADK, Hörspiel, Hörspiel des Monats

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